QIAGEN (NYSE: QGEN; Frankfurt Prime Standard: QIA) und DiaSorin (FTSE MIB: DIA) gaben heute die Erweiterung ihrer QuantiFERON-Kooperation bekannt: Mit der Entwicklung eines ultrasensiblen Diagnosetests für Lyme-Borreliose soll ein hoher bisher unerfüllter medizinischer Bedarf gedeckt werden.

Die Unternehmen planen klinische Validierungen an mehreren Standorten im Laufe der Lyme-Borreliose-Saison 2020 und rechnen Ende desselben Jahres mit der Beantragung der Zulassung in den USA und Europa. Die QuantiFERON-Technologie umfasst zwei Komponenten: die QuantiFERON-Probenentnahme mit unternehmenseigener Teststimulierung/-initiierung und die QuantiFERON-Auslesung zur Messung des vom Stimulus ausgelösten Signals. Die QuantiFERON-Auslesungskomponente des Tests wird dabei auf der weit verbreiteten und vollautomatisierten Instrumentenfamilie LIAISON von DiaSorin laufen. Beide Teilkomponenten werden für den Einsatz auf diesen Plattformen entwickelt.

Die Lyme-Borreliose, auch Borreliose genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi hervorgerufen wird, das durch den Biss der Hirschzecke auf den Menschen übertragen wird. Typische Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und ein Hautausschlag, das so genannte Erythema migrans. Unbehandelt kann die Infektion auf die Gelenke, das Herz und das Nervensystem übergreifen. Die Lyme-Borreliose tritt meist in den wärmeren Monaten des Jahres auf.

Den U.S. Centers for Disease Control (CDC) werden jährlich rund 30.000 bestätigte Fälle der Lyme-Borreliose gemeldet, doch nach Angaben der CDC deuten aktuelle Schätzungen darauf hin, dass in den USA jährlich 300.000 Menschen an der Lyme-Borreliose erkranken. In Europa gab es laut den jüngsten verfügbaren Daten des Europäischen Zentrums für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) im Jahr 2010 rund 35.000 bestätigte Fälle der Erkrankung, doch viele Experten halten diese Zahl für viel zu niedrig, da davon ausgegangen wird, dass die Ausbreitung der Infektion in Europa im letzten Jahrzehnt um signifikante 100 % gestiegen ist.

Der aktuelle diagnostische Algorithmus für die Diagnose der Borreliose sieht den Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern, die durch die Immunantwort der B-Zellen gebildet werden, in Verbindung mit Western Blot als Signifikanztest vor.

Allerdings besteht häufig ein Risiko von falsch-negativen Ergebnissen, da Patienten ihren Arzt oft sehr früh nach Ausbruch der Erkrankung aufsuchen, wenn sie sichtbare Symptome des Zeckenbisses oder die Zecke selbst feststellen, ohne dass jedoch bereits eine B-Zell-Reaktion initiiert wurde. Die mithilfe der QuantiFERON-Technologie gemessene T-Zell-Reaktion geht der B-Zell-Reaktion voraus und hat das Potenzial, eine deutlich höhere Sensitivität und einen früheren Nachweis der Infektion zu ermöglichen.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.