(Im 1. Absatz, 3. Satz wurde korrigiert: Vorstandschef.)

VENLO (dpa-AFX) - Bei Qiagen sollen sich neue Produkte in diesem Jahr in einem kräftigen Umsatzschub auszahlen. Das Gendiagnostik- und Biotechunternehmen bestätigte zur Vorlage seiner Zahlen für das erste Quartal seine Jahresziele, stellt die Anleger aber für das zweite Quartal zunächst auf etwas weniger Wachstum als zum Jahresstart ein. Vorstandschef Peer Schatz rechnet jedoch insbesondere in der zweiten Jahreshälfte mit einer Beschleunigung der Dynamik. Den Investoren versüßt das Unternehmen nunmehr die Wartezeit und kündigte ein neues Aktienrückkaufprogramm über 100 Millionen Dollar an.

Im ersten Quartal hatte Qiagen mit dem starken Dollar zu kämpfen, wie das im MDax und an der Nasdaq notierte Unternehmen am Montagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen stiegen die Erlöse um sechs Prozent im Vorjahresvergleich, nominal betrug das Plus jedoch knapp zwei Prozent. Hierzu trug vor allem die Nachfrage nach Verbrauchsmaterialien bei, wohingegen Qiagen bei den verkauften Instrumenten einen leichten Rückgang hinnehmen musste.

Das für die Jahresprognose maßgebliche bereinigte verwässerte Ergebnis je Aktie (EPS) erhöhte sich von 0,26 Dollar im Vorjahr auf 0,27 Dollar, bei konstanten Wechselkursen wären 0,28 Dollar herausgekommen. Analysten hatten weniger erwartet. Unter dem Strich verdiente Qiagen jedoch mit 29,5 Millionen Dollar 9 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Im zweiten Quartal rechnet der Konzern nunmehr mit einem leicht schwächeren Umsatzwachstum. Angepeilt ist ein währungsbereinigtes Plus von 5 Prozent. Qiagen erwartet dabei zum einen deutlich niedrigere Umsätze aus Kooperationen zur Entwicklung von Begleitdiagnostika.

Zudem dürfte sich das zum Jahresstart noch prozentual zweistellige Wachstum beim wichtigen Kassenschlager, dem Tuberkulosetest Quantiferon, im bereits angelaufenen Jahresviertel auf einen mittleren einstelligen Prozentbereich abschwächen. Das Unternehmen verwies aber darauf, dass die Vergleichsbasis im Vorjahr wegen der Einführung einer neuen Generation des Tests in den USA besonders hoch gewesen sei. Das bereinigte verwässerte EPS wird im zweiten Jahresviertel bei 0,33 bis 0,34 Dollar gesehen.

Qiagen baut seit ein paar Jahren sein Produktportfolio um, um Kunden Testlösungen über ein breites Spektrum anbieten zu können. Über Quantiferon hinaus gehören zu den neueren Hoffnungsträgern etwa die Molekulartestlösung QIAstat-Dx, für die demnächst eine US-Zulassung erwartet wird. Auch von der über einen Zukauf hinzugekommenen Plattform NeuMoDx verspricht sich das Unternehmen Marktanteilsgewinne. Im laufenden Jahr will Qiagen so seinen Umsatz auf 190 Millionen Dollar ankurbeln, nach 140 Millionen Dollar im Vorjahr. Das bereinigte verwässerte Ergebnis je Aktie wird bei konstanten Wechselkursen bei 1,45 bis 1,47 Dollar erwartet.

Der jetzt angekündigte neue Aktienrückkauf solle direkt an das derzeit noch nicht komplett abgeschlossene Aktienrückkaufprogramm über 200 Millionen Dollar anschließen, hieß es weiter. Seit Bekanntgabe des Programms im Januar 2018 hat Qiagen bislang 4,1 Millionen eigene Aktien im Wert von umgerechnet knapp 150 Millionen Dollar zurückgekauft./tav/he/he