FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktie des Biotech-Unternehmens Qiagen ist am Donnerstag wegen einer gesenkten Umsatzprognose eingebrochen. Das Papier des im Index der mittelgroßen Unternehmen MDax notierten Konzerns verlor am Vormittag rund 6 Prozent auf 33,61 Euro und fiel damit ans Index-Ende zurück. Zudem beendete die Aktie damit die jüngste Erholung von ihrem Zwischentief im Mai, als das Papier infolge schwacher Quartalszahlen bis auf 32 Euro gefallen war.

Grund dafür eine am Mittwochabend gesenkte Erlösprognose. Statt eines Umsatzwachstums von 7 bis 8 Prozent im laufenden Jahr peilt Qiagen nun nur noch ein Plus von 5 bis 6 Prozent an. Analyst Scott Bardo von der Berenberg Bank bezeichnete die gekappte Prognose nur einen Monat nach der Bekanntgabe neuer Mittelfristziele als "wirklich frustrierend und ungeschickt".

Der Experte verwies allerdings auch auf die hohen Investitionen von Qiagen, die bedeuten könnten, dass sich die Vorgaben des Unternehmens bis 2023 am Ende womöglich als konservativ herausstellten. So könnten sich die kurzfristigen Probleme bei Qiagen aus Sicht von Bardo als gute Kaufgelegenheit erweisen.

Auch Patrick Donnelly von der US-Investmentbank Goldman Sachs zeigt sich von der Prognosesenkung enttäuscht, sieht die Ursache aber in Sondereffekten. Der Biotech-Konzern habe die Erwartungen des Analysten im zweiten Quartal dennoch weitgehend erfüllt und verfüge über viele Möglichkeiten, das Umsatzwachstum wieder anzukurbeln.

Die Aktie steht nun so tief wie zuletzt vor zwei Monaten. Zudem hat sie sich von ihrem Zwischenhoch bei rund 37 Euro von Anfang April weiter entfernt. Das Rekordhoch aus dem Jahr 2000 bei deutlich über 60 Euro liegt noch weiter entfernt. Seinerzeit hatte das Platzen der Technologieblase das Papier innerhalb von rund 2 Jahren bis auf gut 4 Euro gedrückt. Seit Ende 2002 aber zeigt der Trend wieder fast kontinuierlich nach oben./niw/la/zb