Ein Sprecher sagte am Donnerstag, an der Position der vergangenen Monate habe sich nichts geändert. Volkswagen halte sich an alle geltenden Gesetze und Export-Regularien und beobachte die Entwicklung im Iran sehr genau, wiederholte er eine schon mehrfach veröffentlichte Stellungnahme des Wolfsburger Autobauers. "Dabei berücksichtigen wir auch mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Wiedereinsatz der US-Sanktionen." Die Agentur Bloomberg hatte unter Berufung auf den US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, berichtet, der US-Regierung sei es gelungen, Volkswagen dazu zu bewegen, sich an die US-Sanktionen gegen das Land zu halten. VW ziehe sich deshalb fast vollständig aus dem Iran Geschäft zurück. "Aus humanitären Gründen" könne der Konzern einige Geschäfte im Iran weiterführen.

Eine Sprecherin der US-Botschaft bestätigte, dass Grenell einige Zeit in Gesprächen mit Vorstandschefs und führenden Industrievertretern auf die Einhaltung der Sanktionen gedrungen habe. "Der Botschafter hat sich täglich mit seinem Team darum gekümmert, bei den einzelnen Unternehmen nachzuhaken, damit die Zusagen der CEOs umgesetzt werden", ergänzte die Sprecherin. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) wollte sich dazu nicht äußern. Bloomberg zitierte Grenell mit den Worten: "Volkswagen hat uns mitgeteilt, sich an die US-Sanktionen gegen den Iran zu halten." Man sei erfreut über diese Entscheidung, weil der Iran seine ökonomischen Ressourcen nicht für seine Menschen einsetze, sondern um weltweit Gewalt und Instabilität zu verbreiten.

Der US-Botschafter hat in der Vergangenheit schon mehrmals verkündet, deutsche Konzerne hätten beschlossen, sich an die von den USA verhängten Sanktionen gegen den Iran zu halten. Im August schrieb er über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass sich Siemens aus dem Iran zurückziehe, um die US-Sanktionen zu befolgen. Am Mittwoch twitterte er zu BASF, der Chemiekonzern werde sich an die US-Sanktionen halten. "Das ist die richtige Entscheidung", fügte er hinzu. Sowohl Siemens wie auch BASF teilten daraufhin mit, man halte sich weiter an alle geltenden Gesetze. Siemens werde "geeignete Maßnahmen ergreifen, um seine Geschäftsaktivitäten mit den sich verändernden multilateralen Rahmenbedingungen bezüglich Iran in Einklang zu bringen", hieß es bei dem Münchener Konzern. BASF erklärte, man werde weiterhin Geschäft im Iran betreiben.

Die USA haben sich auf Betreiben von US-Präsident Donald Trump aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen und Sanktionen gegen das islamistisch geführte Land verhängt, um es zu Neuverhandlungen über ein strikteres Abkommen zu zwingen.