WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der Volkswagen-Konzern will seine Sparte mit schweren Nutzfahrzeugen börsenfähig machen. Das Geschäft mit den Lkw- und Busmarken MAN, Scania und der brasilianischen VW-Nutzfahrzeugtochter soll zunächst in eine deutsche AG und danach in eine europäische Aktiengesellschaft (SE - Societas Europaea) umgewandelt werden, wie der Dax-Konzern am Donnerstagabend mitteilte. Der Aufsichtsrat müsse dem zweiten Schritt aber noch gesondert zustimmen. Das Vorhaben solle zeitnah umgesetzt werden, hieß es. Entsprechende Medienberichte hatten sich zuletzt verdichtet.

"Wir sind jetzt bereit, mit der Herstellung der Kapitalmarktfähigkeit einen Gang hochzuschalten", sagte VW-Nutzfahrzeugvorstand Andreas Renschler. "Klar ist, dass dies nicht von heute auf morgen geschehen kann." Der Manager hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, ein Börsengang für die Sparte sei eine Option. Ein möglicher Gang aufs Parkett könnte dem VW-Konzern viel Geld in die Kassen spülen.

"Mit der Kapitalmarktfähigkeit schaffen wir die Voraussetzung dafür, Wachstum - wenn nötig - finanziell stemmen zu können und unseren starken Marken MAN und Scania damit neue Perspektiven und eine langfristige Sicherung der Arbeitsplätze zu ermöglichen", sagte VW-Betriebsratsboss Bernd Osterloh laut Mitteilung.

Wie aus VW-Aufsichtsratskreisen verlautete, soll Truck & Bus zudem seinen Hauptsitz von Braunschweig nach München verlagern. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet. MAN hat als Teil des Nutzfahrzeuggeschäfts seinen Sitz ohnehin in München. Im vergangenen Jahr verkaufte Truck & Bus rund 205 000 Nutzfahrzeuge und damit fast 12 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte um gut 12 Prozent auf 23,9 Milliarden Euro./men/he