BERLIN (dpa-AFX) - Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat den Beschluss der Unionsfraktion für weitere Tabakwerbeverbote begrüßt. "Es ist höchste Zeit, gerade junge Menschen vor dem Einstieg in eine Raucherkarriere und den damit verbundenen schwerwiegenden Gefahren für die Gesundheit zu schützen", sagte der Präsident der Bundesärztekammer am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts von rund 120 000 Tabaktoten jährlich sei jeder Schritt hin zu einem vollständigen Werbeverbot ein Schritt in die richtige Richtung. "Aber es bleiben der Industrie weitere Jahre, um süchtig machende Produkte zu bewerben."

Die Unionsfraktion hat sich dafür ausgesprochen, Plakatwerbung fürs Rauchen ab 2022 schrittweise zu verbieten. Geplant ist demnach für herkömmliche Tabakprodukte ein weitgehendes Außenwerbeverbot ab 1. Januar 2022. Für Tabakerhitzer soll ein Verbot ab 1. Januar 2023 greifen, für E-Zigaretten ab 1. Januar 2024. Das sieht ein Positionspapier vor, das nach dpa-Informationen aus Teilnehmerkreisen mit deutlicher Mehrheit bei 46 Gegenstimmen angenommen wurde. Damit zeichnet sich in der großen Koalition nach jahrelangem Ringen eine gemeinsame Linie bei weiteren Werbebeschränkungen ab./sam/DP/stw