A?LAR (dpa-AFX) - Der Machtkampf beim Vakuumpumpenhersteller Pfeiffer Vacuum geht in eine neue Runde. Aufsichtsratschef Michael Oltmanns tritt nach neuer Kritik des Großaktionärs Busch zurück, wie Pfeiffer überraschend am Montag in Aßlar mitteilte. Seit 1996 war Oltmanns Mitglied des Gremiums, seit 2001 als Vorsitzender. Kurz zuvor hatte die baden-württembergische Busch-Gruppe eine außerordentliche Hauptversammlung und die Abberufung von Oltmanns gefordert. Zudem beantragte Busch eine Sonderprüfung rund um die Vorgänge in Vorstand und Aufsichtsrat.

Oltmanns war auf der regulären Hauptversammlung im Mai von den Aktionären nicht entlastet worden und legt sein Mandat nun mit Ablauf des 25. Oktobers 2017 nieder. Dem war ein monatelanger Streit um das Sagen bei dem hessischen TecDax-Konzern vorausgegangen. Busch hatte Oltmanns fehlende Unabhängigkeit vorgeworfen und unter anderem kritisiert, ein Übernahmeangebot von Busch nur in einem dreiköpfigen Ausschuss geprüft zu haben.

Busch hielt zuletzt gut 35 Prozent an Pfeiffer aus dem TecDax, war aber mit in diesem Jahr lancierten Übernahmeangeboten bei den übrigen Aktionären weitgehend abgeblitzt. Management und Aufsichtsrat hatten sich gegen das Angebot gestemmt, weil der Preis den Wert von Pfeiffer nicht richtig wiedergebe. Unter anderem lag der Angebotspreis jeweils unter dem an der Börse gehandelten Aktienkurs.

Busch hatte für eine "unverzüglich" einzuberufende Aktionärsversammlung an diesem Montag die Abberufung von sowohl Oltmanns als auch Wolfgang Lust aus dem Kontrollgremium beantragt. Dafür schlug Busch Geschäftsführerin Ayla Busch als neue Vorsitzende des Aufsichtsorgans vor. Den Platz von Lust solle demzufolge Ex-Pfeiffer-Vorstandschef Wolfgang Dondorf bekommen. Dieser hatte die derzeitige Unternehmensführung auf der Hauptversammlung für ihr Vorgehen kritisiert.

Busch war vor knapp zwei Jahren bei Pfeiffer eingestiegen, seitdem hielten sich hartnäckig Gerüchte, die familiengeführte Gruppe wolle bei Pfeiffer das Ruder übernehmen./men/tos/he