EISENACH/ERFURT (dpa-AFX) - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) plädiert für einen Zukunftsvertrag für den Automobilstandort Eisenach. "Wir brauchen im Zuge der Neuausrichtung von Opel eine Zukunftsvereinbarung für Eisenach, die auch den Zulieferern eine Perspektive gibt", sagte Ramelow am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.

Auch die bisherigen Opel-Zulieferer bräuchten eine Chance, sich neu zu orientieren. "Es darf im Interesse von Arbeitsplätzen keine Hängepartie entstehen." Ramelow kündigte an, dass er sich mit diesem Anliegen an die Vorstände des Rüsselsheimer Autobauers Opel und dessen französischen Mutterkonzern PSA wenden wird.

Er hatte zusammen mit Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) die Opel-Zulieferer Lear Corporation GmbH und TVS Supply Chain Solutions in der Thüringer Industriestadt besucht. Er habe bei den Belegschaften Unsicherheit verspürt, sagte der Regierungschef. Opel will sein Eisenacher Werk im kommenden Jahr von der Produktion der Kleinwagenmodelle Corsa und Adam auf den Geländewagen Grandland umstellen.

Nach den Vereinbarungen von Opel mit dem französischen PSA-Konzern werden in Eisenach bis zu 450 Stellen wegfallen - ohne betriebsbedingte Kündigungen. Bisher hatte das Kleinwagenwerk etwa 1800 Beschäftigte./ro/DP/tos