Französischer Schnapshersteller Pernod Ricard wächst schwächer als erwartet
Am 17. Oktober 2019 um 09:16 Uhr
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PARIS (dpa-AFX) - Der französische Spirituosenkonzern Pernod Ricard ist schwächer als erwartet in das neue Geschäftsjahr gestartet. So stieg der Umsatz aus eigener Kraft per 30. September um lediglich 1,3 Prozent auf 2,48 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Dabei sind Währungsschwankungen sowie Zu- und Verkäufe herausgerechnet. Analysten hatten mit einem wesentlich stärkeren Wachstum von 3,1 Prozent gerechnet. Nominal betrug das Plus vor allem dank positiver Wechselkurseffekte 4 Prozent.
Der Hersteller von Marken wie Absolut Vodka, Havana Club Rum und Jameson Whiskey bekräftigte seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Der operative Gewinn vor Sondereffekten soll demnach weiterhin organisch zwischen 5 und 7 Prozent wachsen. Die Aktie verlor zu Handelsbeginn an der Euronext Paris fast 3 Prozent.
Vor allem in den USA und China stiegen im ersten Quartal die Umsätze, wobei sich in China das Wachstum deutlich abschwächte. Insgesamt rückläufig waren die Verkäufe beim zollfreien Verkauf an Flughäfen im Vergleich zu einem starken Vorjahresquartal. Die ersten drei Monate seien wie erwartet verlaufen, erklärte Pernod-Chef Alexander Ricard und verwies auf ein weiterhin unsicheres Umfeld.
Der Konzern erklärte außerdem, der bereits angekündigte Rückkauf eigener Aktien im Wert von einer Milliarde Euro solle am 18. Oktober beginnen und im Dezember enden. Im vergangenen Jahr lief es bei dem Spirituosenhersteller dank einer hohen Nachfrage in China und Indien außergewöhnlich gut. Die Gewinne stiegen so stark wie seit Jahren nicht mehr./knd/nas/fba
Pernod Ricard ist weltweit die Nummer 2 in der Herstellung und Vermarktung von Premium- und Prestige-Spirituosen und -Weinen. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Spirituosen und Champagner der strategischen internationalen Marken (63,4%): Absolut (12,7 Millionen verkaufte Kisten in 2022/23), Jameson (10,7 Millionen), Ballantine's (8,8 Millionen), Chivas Regal (5,1 Millionen), Malibu (4,7 Millionen), Ricard (4,4 Millionen), Havana Club (4.3 Millionen), Beefeater (3,7 Millionen), Martell (2,4 Millionen), The Glenlivet (1,6 Millionen), Mumm (0,6 Millionen), Royal Salute (0,3 Millionen) und Perrier-Jouët (0,3 Millionen); - Spirituosen von lokalen strategischen Marken (17,7%): Seagram's, Kahlua, Olmeca, Seagram's Gin, Ramazzotti, Imperial, Pastis 51 und Clan Campbell, usw.; - Craft-Spirituosen von Spezialitätenmarken (6,2%): Marken Italicus, Lillet, Pernod, Suze, Augier, Malfy, Jefferson's, Powers und Redbreast, usw; - strategische Weine (3,9%): Jacob's Creek, Kenwood, Brancott Estate, Campo Viejo, Church Road, George, St Hugo, Stoneleigh, Ysios und Wyndham Marken; - Sonstige (8,8%). Ende Juni 2023 verfügt die Gruppe über 96 Produktionsstandorte weltweit. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Europa (28,5%), Amerika (28,7%) und Sonstige (42,8%).