Bern (awp) - Bei den Aktien von Partners Group kommt es nach den Kursrekorden der vergangenen Tage zu Gewinnmitnahmen. Der Zuger Asset Manager legte am Morgen ein Halbjahresergebnis unter den Erwartungen vor.

Partners Group verlieren gegen 9.40 Uhr 3,6 Prozent auf 780,60 Franken. Erst am (gestrigen) Montag wurde ein neues Allzeithoch bei 821,80 Franken markiert. Bis zum Schluss am Vortag hatte die Aktie seit Anfang Jahr ganze 36 Prozent zugelegt.

Für Gesprächsstoff am Markt sorgt am Dienstag insbesondere der deutliche Rückgang bei den erfolgsabhängigen Einnahmen, die im Vergleich zum Vorjahr im ersten Semester 2019 um über ein Viertel einbrachen. Damit verfehlten sie auch die pessimistischsten Annahmen deutlich.

Erneut unter den Erwartungen ausgefallen seien die erfolgsabhängigen Einnahmen, schreibt dazu die ZKB in einem ersten Kommentar. "Nachdem wir ein paar Jahre lang die Performance Fees ständig unterschätzt hatten, haben wir nun schon zum zweiten Mal infolge zu viel verlangt."

Dass dieser Ertragsstrom nicht gleichmässig fliesst, sondern durchaus kräftig an- und abschwellen könne, sollte im Private-Equity-Geschäft jedoch hinlänglich bekannt sein, so der Experte der Kantonalbank weiter. Nichtsdestoweniger zeige der Semesterausweis, "dass man auch am Zugersee in stürmischen Marktgewässern nicht übers Wasser laufen kann".

Er gehe jedoch davon aus, dass es für die erfolgsabhängigen Vergütungen heisst: aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Aufgeschobene Exits aus Investments hatten die Performance Fees belastet.

Auch Vontobel schreibt: Er habe zwar mit einem Rückgang der Performance-Gebühren gerechnet. Die Unsicherheit zum Jahresbeginn habe sich jedoch stärker ausgewirkt als erwartet. Die starke Markterholung der letzten Monate dürfte jedoch ein gutes Zeichen für die künftigen Performance Fees sein, so der zuständige Analyst.

Händlern zufolge profitierten die Valoren der Partners Group im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung weniger von Zahlenfantasien als vielmehr von der stark rückläufigen Zinsentwicklung. Letztere mache sich beim Vorzeigeunternehmen sowohl in Form günstigerer Refinanzierungskosten als auch in einer besseren Kundennachfrage bemerkbar, heisst es.

Im Berufshandel sieht man im vorliegenden Zahlenkranz nun jedoch einen Grund, mal den einen oder anderen aufgelaufenen Gewinn mitzunehmen.

ys/rw