Zürich (awp) - Der Vermögensverwalter Partners Group publiziert am Dienstag, 19. März, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2018. Insgesamt haben sieben Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

(in Mio Fr.)              AWP-Konsens           2017  

Erträge                      1'317             1'245      
EBITDA                         857               825   
IFRS Reingewinn                768               752   

(in Fr.)
Dividende/Aktie              20,90             19,00  

FOKUS: Partners Group dürfte am Dienstag ein solides Ergebnis präsentieren. Die Gebühren für die Verwaltung von Vermögen, die "Management Fees", dürften zugelegt haben. Am Markt wird indes mehrheitlich davon ausgegangen, dass die Erträge aus den erfolgsabhängigen Gebühren sowie die "Late Management Fees" tiefer ausgefallen sind als im Vorjahr.

Die so genannten Late Management Fees ergeben sich, wenn ein Kunde in einen Fonds investiert, bei dem die Fundraising-Periode bereits früher eröffnet wurde. Er muss dann Gebühren nachzahlen.

Das Überraschungspotenzial sei angesichts des Erfolgsausweises der letzten Jahre und des bisher guten Verlaufs des Aktienkurses mittlerweile aber nicht mehr so hoch wie auch schon, kommentiert die ZKB. Aufgrund des verlässlichen Wachstums sollte die Aktie aber dennoch besser laufen als der breite Schweizer Markt.

Das Geschäftsmodell des auf Privatmarktanlagen spezialisierten Unternehmens bleibt nach Ansicht der Analysten intakt. So ist etwa auch jeder Rückgang der Märkte eine Möglichkeit, Kapital zu investieren.

ZIELE: Der Vermögensverwalter rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit Kapitalzusagen von brutto 13 bis 16 Milliarden Euro, wie Mitte Januar anlässlich der Publikation der verwalteten Vermögen im Geschäftsjahr 2018 in Aussicht gestellt wurde. Zudem geht das Unternehmen von Tail-Down-Effekten in Höhe von 6,5 Milliarden bis 7,5 Milliarden aus. Die höheren erwarteten Tail-Down-Effekte im Jahr 2019 führt das Management darauf zurück, dass grössere Investitionsprogramme auslaufen werden.

Bei Partners Group ist der Grossteil der Produkte darauf ausgelegt, dass Investoren zehn bis zwölf Jahre fest investiert bleiben. Wenn ein Privatmarktprogramm ausläuft, reduzieren sich die verwalteten Vermögen schrittweise, was als Tail-Down-Effekt bezeichnet wird.

Proportional zu den wachsenden verwalteten Vermögen werden weiter neue Mitarbeiter eingestellt. Das Management rechnet damit, dass die Anzahl der Mitarbeitenden im Jahr 2021 auf über 1500 Personen von aktuell rund 1200 steigen wird.

PRO MEMORIA: 2018 erhielt Partners Group Zahlungszusagen von Kunden in Höhe von 13,3 Milliarden Euro und damit gleich viel wie im Vorjahr. Die eigene Zielsetzung von 11 bis 14 Milliarden wurde damit erreicht, die Prognosen der Analysten gar übertroffen. Die verwalteten Vermögen per Ende 2018 stiegen im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 72,8 Milliarden. Zudem tätigte Partners Group Investitionen in Höhe von 19,3 Milliarden US-Dollar.

Zum neuen Jahr war es bei Partners Group zum Wechsel im obersten Management gekommen. Co-Chef Christoph Rubeli übergab seinen Posten nach fünf Jahren an der Spitze an David Layton, bleibt jedoch als Partner bei der Firma an Bord. Damit führt Layton das Unternehmen seit dem 1. Januar gemeinsam mit André Frei, welcher der Doppel-Führungsspitze seit 2013 angehört. Layton arbeitet seit 2005 bei dem Vermögensverwalter und gehörte bereits der Geschäftsleitung an.

Anfang März wurde zudem bekannt, dass Vize-Verwaltungsratspräsident Peter Wuffli - von 2001 bis 2007 UBS-Präsident - sich nach zehn Jahren als unabhängiges Mitglied bei Partners Group nicht mehr zur Wiederwahl stellt. Als neuen Vize schlägt der Verwaltungsrat Eric Strutz vor, der derzeit Vorsitzender des Prüfungskomitee ist.

Als neues Verwaltungsratsmitglied wird zudem der ehemalige Bâloise-CEO Martin Strobel vorgeschlagen. Strobel, der im April 2016 als Vorsitzender der Bâloise-Konzernleitung ausschied, soll an der Generalversammlung am 15. Mai auch als Mitglied des Prüfungskomitee sowie des Vergütungskomitee vorgeschlagen werden.

Neben Wuffli stellt sich auch Charles Dallara nach sechs Jahren als unabhängiges Verwaltungsratsmitglied nicht mehr für die Wiederwahl zur Verfügung. Er werde der Firma jedoch als beratender Partner erhalten bleiben, hiess es.

AKTIENKURS: Partners Group stehen aktuell bei 730 Franken (Stand Freitag 14.55 Uhr) und haben sich damit seit Anfang Jahr deutlich erholt (+22 Prozent). Die Aktie hatte 2018 insgesamt 11 Prozent abgegeben, nachdem sie im September noch bis auf ein Allzeithoch bei 793 Franken gestiegen war. Sie verlor damit in den letzten Monaten bis zum Jahresende fast ein Viertel an Wert.

ab/ys/ra