Zürich (awp) - Die Aktien von Panalpina vollführen nach der Veröffentlichung des Übernahmeangebots für 170 Franken der dänischen DSV einen Kurssprung. Die Investoren rechnen offenbar mit der Möglichkeit einer Steigerung des Gebots. Auch die Analysten rechnen nicht damit, dass die jetzige initiale Offerte zum Erfolg führen wird.

Panalpina notieren um 10.15 Uhr 28 Prozent fester auf 174,80 Franken und damit klar über dem DSV-Gebot. Zeitweise war der Kurs auf bis zu 179,30 Franken geklettert. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI legt aktuell um 0,4 Prozent zu.

Der zuständige Analyst von Baader Helvea rechnet nicht damit, dass Panalpina und ihre Aktionäre dieses erste Gebot von DSV akzeptieren werden. Er geht vielmehr davon aus, dass das Management einen Ausblick präsentieren wird, gemäss dem eine unabhängige Panalpina aufgrund der verbesserten Profitabilität mittelfristig eine höhere Bewertung erreichen könnte. Dass eine weiter verbesserte Offerte erfolgreich sein könnte, sei nicht auszuschliessen. DSV verfolge eine schnelle und aggressive Wachstumsstrategie und habe die US-amerikanische Firma UTi Worldwide erfolgreich integriert.

Auch bei der Bank Berenberg sieht man beim jetzigen Gebot nur eine "Eröffnungs-Salve". Darauf deute, dass bei der Bewertung von Panalpina mit rund 4 Milliarden Franken keine Synergien mit eingerechnet seien. Dies dürften aber signifikant sein, meint der zuständige Analyst. Bemerkenswert sei die Reaktion von Panalpina. Die Prüfung des Gebots zeige, dass man derzeit offener für die Idee sei als früher. Das könnte auch mögliche weitere Interessenten auf den Plan rufen, etwa Kühne + Nagel oder XPO Logistics. Ein Deal würde für beide Unternehmen Sinn machen, schreibt der Analyst weiter.

Auch bei der ZKB rechnet man damit, dass mit diesem Gebot das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Bisher habe sich insbesondere die Mehrheitsaktionärin, die Ernst Göhner Stiftung (46% der Aktien), nicht offen für einen solchen Schritt gezeigt.

Der Analyst der Bank Vontobel zeigt sich vom Schritt von DSV nicht überrascht. Panalpina sei aufgrund des lange andauernden Turnarounds seit einiger Zeit ein potenzieller Übernahmekandidat. Er schätzt das Gebot als angemessen ein, schliesst ein höheres Gebot von einem weiteren Bieter aber nicht aus.

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