Zürich (awp) - Die Aktien des Logistikers Panalpina haben stark auf die Rücktrittsankündigung von Verwaltungsratspräsident Peter Ulber reagiert und klettern in einem schwachen Gesamtmarkt in die Höhe. Ulber beugt sich der Kritik von Aktionären, die seit längerem den Rücktritt gefordert haben. Die Aussicht, dass Panalpina nun zu einem Übernahmeziel werden könnte, treiben den Kurs in die Höhe.

Bis um 10.30 Uhr rücken Panalpina um 8,1 Prozent auf 127,70 Franken vor, während der Gesamtmarkt gemessen am breiten SPI um 0,05 Prozent nachgibt. Damit holen Panalpina einen Teil des zuletzt erlittenen Kursrückgangs wieder auf. Die Titel kosteten Anfang Oktober noch 143 Franken und fielen innert zwei Wochen auf das Jahrestief bei 110,80 Franken zurück.

Am Montagabend hatte Panalpina mitgeteilt, dass sich Peter Ulber an der nächsten Generalversammlung vom 9. Mai 2019 nicht mehr der Wiederwahl stellen wird. Ulber stand vor allem vonseiten des Grossaktionärs Cevian heftig in der Kritik. Ulber weigere sich seit Jahren, die notwendigen Massnahmen einzuleiten, um Panalpina wettbewerbsfähig aufzustellen

Ulber sei von Cevian öffentlich dafür kritisiert worden, dass er Gespräche zu einer möglichen Übernahme der Firma blockiere, schreibt die Bank Vontobel. Mit dem Abgang von Ulber wachse die Erwartung, dass Panalpina zu einem Übernahmekandidaten avancieren könne. Das dürfte der Aktie Rückenwind geben, hiess es weiter.

Gewisse Aktionäre wären wohl einer Übernahme des Unternehmens wohlgesinnt, was einen lukrativen Exit aus ihrer Investition erlauben würde, schreibt auch Marco Strittmatter von der ZKB. Panalpina äussere sich aber dahingehend, dass man selbst eine "aktive" Rolle im Konsolidierungsprozess der Branche übernehmen wolle.

Strittmatter erachtet die Verbandelung zwischen Panalpina und der Göhner-Stiftung aus Corporate-Governance-Gründen als "nicht ideal". Daher sei der Verzicht von Ulber auf eine Wiederwahl zum Präsidenten zu begrüssen. Ulber sitzt auch im Stiftungsrat der Göhner-Stiftung.

mk/cf