Zürich (awp) - Der dänische Logistikkonzern DSV hat detailliertere Angaben zum Zeitplan des öffentlichen Übernahmeangebots für Panalpina gemacht. "Wir werden die notwendigen Unterlagen bei den Behörden im Mai einreichen und auch den Angebotsprospekt publizieren", sagte DSV-Finanzchef Jens Lund an einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen des Unternehmens am Dienstag.

Ebenfalls im Mai sollen demnach die DSV-Aktionäre über die Kapitalerhöhung abstimmen. Mit der Annahme des Übernahmeangebots durch die Andienung der Aktien durch die Panalpina-Aktionäre rechnet das DSV-Management im Juli.

Lund zeigt sich zudem zuversichtlich, die notwendigen wettbewerbsrechtlichen Genehmigungen zu erlangen. "Wir werden mit der Übernahme in keinem unserer Märkte eine dominante Marktstellung erlangen." Mit dem Abschluss der Transaktion rechnet er entsprechend bis zum Ende des dritten Quartals.

"Wir führen mit Panalpina einen guten und konstruktiven Dialog und das ist in dieser Übergangsphase wichtig", sagte DSV-Chef Jens Bjørn Andersen. Panalpina befinde sich in "weit besserer Verfassung" als andere Firmen, die man zuvor übernommen habe.

Erfreut zeigte sich Andersen mit der im ersten Quartal erreichten Leistung. Der Umsatz stieg von 18,4 Milliarden auf 20,0 Milliarden Kronen, zudem legte der EBIT um 15 Prozent zu. Unter dem Strich verdiente DSV mit 963 Millionen Kronen rund ein Viertel mehr. "Wir haben historisch gute Zahlen erreicht, besser als alles, was wir bisher vorlegen konnten. Es war ein sehr starkes Quartal, deutlich über dem Durchschnitt und voll im Rahmen der Erwartungen", so der CEO.

Neue Guidance nach Abschluss der Transaktion

Aufgrund der geplanten Panalpina-Übernahme zieht DSV seinen Ausblick für das Gesamtjahr zurück. Eine neue Guidance soll erst veröffentlicht werden, wenn die Transaktion abgeschlossen ist.

Zudem hatte DSV am Morgen den Start eines Aktienrückkaufprogramms bekanntgegeben. Es dauert bis Anfang November, bezieht sich auf maximal 18,6 Millionen DSV-Aktien und hat ein Volumen von bis zu 3,5 Milliarden Dänischen Kronen (rund 530 Millionen Franken). Den jetzigen Startzeitpunkt des Programms begründete CFO Lund ebenfalls mit dem Panalpina-Gebot. Man habe das Programm starten wollen, bevor DSV im Rahmen der erforderlichen Prüfungen Insider-Informationen bei Panalpina erlange.

DSV und Panalpina hatten sich Anfang April auf eine Fusion per öffentlichem Übernahmeangebot an die Panalpina-Aktionäre geeinigt. Die drei grössten Panalpina-Eigner, Ernst Göhner Stiftung (46%), Cevian Capital und Artisan Partners (jeweils etwa 12%), hatten zugesagt, DSV ihre Aktien anzudienen. Damit hält die Gruppe DSV/Panalpina laut jüngsten Beteiligungsmeldungen bereits jetzt 69,94 Prozent der Aktien. Mindestziel ist eine Anteil von 80 Prozent.

Gemäss dem vorläufigen Tauschangebot offeriert DSV 2,375 eigene Aktien für einen Panalpina-Anteilsschein. Basierend auf dem DSV-Schlusskurs vom 29. März (550,40 DKK) entspracht das Umtauschangebot einem impliziten Angebotspreis von 195,80 Franken pro Panalpina-Aktie.

Seitdem haben beide Aktien an Wert gewonnen und legen auch im heutigen Handel deutlich zu. Panalpina notieren am Dienstagmittag auf 224,40 Franken (+7,2%) und DSV auf 625,60 dänischen Kronen (+6,6%).

yr/uh