München (awp/awp/sda/reu) - Warteschleifenmusik ist bei Osram alles andere als Zufall. Seit Monaten verbindet der Münchner Lichtkonzern damit bei seinen Telefonkonferenzen subtile Botschaften. Am Dienstag wurden die Journalisten mit der Ballade "Langsam wochs ma zsamm" ("Langsam wachsen wir zusammen") des österreichischen Schlagersängers Wolfgang Ambros auf das Einlenken des Vorstands zur Übernahme durch die steirische AMS eingestimmt.

"Bei uns ist so etwas nie Zufall", sagte Vorstandschef Olaf Berlien. "Bei jedem Call haben wir Musik, die die Stimmungslage bei uns widerspiegelt."

Als sich der Osram-Vorstand noch heftig gegen die Übernahme wehrte, bekamen die Journalisten "Geld oder Leben" von der österreichischen Satire-Band "Erste Allgemeine Verunsicherung" zu hören, mit Zeilen wie "Es beherrscht der Obolus seit jeher unsern Globulus" oder "Der Mammon, sagt man, sei ein schnöder, doch ohne ihn ist's noch viel öder." Bei den Analysten war Osram noch deutlicher. Hier wählte der Osram-DJ die Rolling Stones: "You can't always get what you want."