Trotz gestiegener Fördermengen brach der operative Gewinn im Schlussquartal um mehr als ein Viertel ein, wie das österreichische Öl- und Gasunternehmen am Donnerstag mitteilte. An die Aktionäre will der teilstaatliche Konzern dennoch eine höhere Dividende von 2,0 (1,75) Euro je Aktie ausschütten.

Neben den niedrigen Rohstoffpreisen machten Österreichs größtem Industriekonzern auch schwächere Raffineriemargen zu schaffen. Der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS Ebit) schrumpfte im vierten Quartal um 26 Prozent auf 781 Millionen Euro. Unter dem Strich sank der CCS Konzerngewinn um 37 Prozent auf 310 Millionen Euro. Der Rückgang ist stärker ausgefallen als erwartet. Analysten hatten laut Angaben auf der Internetseite des Konzerns im Schnitt mit einem CCS Ebit von 833 Millionen Euro und einem CCS Überschuss von 361 Millionen Euro gerechnet.

OMV verzeichnete in allen Geschäftsbereichen Einbußen. Am stärksten verlor das Unternehmen allerdings im Geschäft mit der Suche und Förderung von Öl und Gas. Die Produktion sei zwar erstmals über 500.000 Barrel gestiegen, die niedrigen Öl- und Gaspreise bremsten aber das Ergebnis. Auch Branchenriesen wie BP, Shell, Total, Chevron oder ExxonMobil leiden unter den niedrigen Öl- und Gaspreisen. Alle haben im vierten Quartal Einbußen beim Gewinn verbucht. Für 2020 erwartet OMV einen durchschnittlichen Brent-Rohölpreis von 60 Dollar je Barrel nach 64 Dollar im Jahr davor. Auch den Gaspreis sieht der Konzern niedriger als im Vorjahr.

Im Geschäft mit der Weiterverarbeitung von Rohöl zu Treibstoffen sieht OMV die entsprechende Raffineriemarge im laufenden Jahr auf fünf Dollar je Barrel nach 4,4 Dollar je Barrel steigen.