Basel (awp) - Novartis hat von der britischen Arzneimittelaufsicht NICE (National Health Service) eine Abfuhr erhalten. Laut einer ersten Überprüfung erachtet die Behörde das Migräne-Mittel Aimovig als nicht kosteneffektiv, wie aus einem Entscheidungsentwurf auf der NICE-Seite hervorgeht.

Entsprechend lehnt die Behörde den Einsatz des Mittels durch das staatliche Gesundheitssystem NHS (National Health Service) vorerst ab.

Novartis zeigte sich enttäuscht über diesen Beschluss, wie einer Stellungnahme des Pharmakonzerns zu entnehmen ist. Gleichzeitig begrüsse man aber die Möglichkeit, mit der Behörde offene Fragen weiter diskutieren zu können.

Grossbritannien hinkt vielen Ländern hinterher

Zudem betonte Novartis, dass Grossbritannien schon heute vielen europäischen Ländern beim Zugang zu neuen Medikamenten hinterherhinke. Sollte die Behörde bei der ablehnenden Haltung bleiben, würde vielen Migräne-Patienten die Möglichkeit verwehrt, einen neuen Behandlungsansatz zu testen.

Die britische NICE wiederum begründet ihre Haltung damit, dass das Novartis-Mittel nicht so kosteneffektiv sei, wie es die Behörde normalerweise verlangt. Zudem sei nicht klar, ob Aimovig auch langfristig wirke. Auch reichten die Daten nicht als Beweis dafür, dass Aimovig besser wirke als etwa Botox (Botulinumtoxin A) von Allergan.

Erst im September hatte Novartis einen ablehnenden Bescheid der Behörde für seine personalisierte Zelltherapie Kymriah erhalten. Hier lautete das Urteil der Behörde, die Therapie sei zu teuer.

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