Basel (awp) - Novartis zeigt sich dem Standort Schweiz verpflichtet. Wie der Pharmakonzern am Freitagmittag mitteilte, werde man der Schweiz eine namhafte Menge Hydroxychloroquin für die Behandlung von Corona-Patienten kostenfrei zur Verfügung stellen.

Damit ist die Schweiz nach den USA weltweit das zweite Land und das erste in Europa, in dem die Spende zum Einsatz kommt. Novartis hatte zuvor bereits angekündigt, weltweit 130 Millionen Dosen des Malariamittels zu spenden. Die Verteilung des Medikaments an die Spitäler obliegt laut Mitteilung den Schweizer Behörden.

Hydroxychloroquin und die verwandte Substanz, Chloroquin, werden derzeit in klinischen Studien für die Behandlung des Coronavirus COVID-19 untersucht. Normalerweise wird der Wirkstoff, als Mittel gegen Malaria und die Autoimmunerkrankungen Lupus erythematodes und chronische Polyarthritis eingesetzt. In Europa ist er bislang nicht für die Behandlung von COVID-19-Infektionen zugelassen.

Allerdings hat die Schweizerische Gesellschaft für Infektiologie (SGINF) in ihrem Behandlungsprotokoll empfohlen, hospitalisierte Corona-Patienten unter anderem mit Hydroxychloroquin zu therapieren. Die Schweizerische Zulassungsbehörde Swissmedic habe auf die Behandlungsempfehlung schnell reagiert und das Sandoz-Medikament im Eilverfahren für den Schweizer Markt zugelassen, heisst es in der Mitteilung weiter.

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