'Gar nicht so schlecht' fand die zwölfjährige Adiarra ihren Aufenthalt in der Klinik in Sikasso, der zweitgrössten Stadt des afrikanischen Landes Mali: 'Ich konnte schlafen und habe zu essen bekommen.' Adiarra hatte Malaria. Jetzt nimmt sie an einer Studie teil, in der ein neuer Wirkstoff gegen das Leiden erprobt wird.

Er wird gebraucht - nach einer langen Phase grosser Erfolge bei der Bekämpfung der Erkrankung, die durch den Stich der Anophelesmücke auf den Menschen übertragen wird. Die Erreger der Malaria sind fürs Auge unsichtbare Parasiten, Plasmodien genannt. Dank eines seinerzeit neuen Medikaments und diverser Schutz- und Aufklärungsmassnahmen ist die Zahl der Todesopfer durch Malaria in den vergangenen 15 Jahren um fast zwei Drittel gesunken. Es ist eine der Erfolgsgeschichten der Medizin in diesem Jahrhundert. Bisher.

Noch immer zu viele Opfer

Doch bald könnte sich das Blatt wieder wenden. Denn der Malariaerreger hat zunächst in Südostasien erste Resistenzen gegen die gängigen Arzneien entwickelt. Das ist das Eine. Das Zweite: Fast die Hälfte der Erdbevölkerung ist noch immer Plasmodien ausgesetzt. Ungeachtet der Erfolge starben 2016 deshalb 445.000 Menschen an der Erkrankung - zu über 90 Prozent in Afrika. Meist sind es Kinder unter 5 Jahren mit ihrem schwachen Immunsystem. 200 Millionen Menschen insgesamt erkranken jährlich an Malaria und erleben tage- bis wochenlang Symptome ähnlich denen einer Grippe: hohes Fieber, Gliederschmerzen, Durchfall, Erbrechen. Den ganzen Kontinent kostet die Malaria Jahr für Jahr etwa 12 Milliarden US-Dollar.
Dabei lässt sich Malaria verhindern, behandeln und heilen. Aber in vielen armen Ländern in Afrika sind Medikamente, wenn überhaupt, nur bedingt verfügbar.

Um der Malaria weiterhin die Stirn zu bieten, braucht es jetzt fortgesetzte Anstrengungen an mehreren Fronten: im Bereich der Prävention, beim Zugang zu bestehenden Behandlungen - und bei der Erforschung innovativer Wirkstoffe für neue Medikamente.

Eine Riesenherausforderung

Novartis hat das beherzigt und engagiert sich seit Jahrzehnten im Kampf gegen die Malaria. Das Unternehmen hat die derzeitige Standardtherapie entwickelt und stellt sie zum Selbstkostenpreis zur Verfügung. Um die Resistenzfähigkeit der Erreger zu kontern, testet Novartis nun in einer weltweiten Studie einen neuen Wirkstoff gegen die Plasmodien.

Derlei Studien zum Beispiel in ländlichen Gegenden Afrikas erfolgreich zu gestalten, ist eine Riesenherausforderung. Dr. Bakary Fofana aus Mali weiss das nur zu gut. Immer wieder gilt es, Probleme zu überwinden. Jüngst etwa gingen wichtige Blutproben zu Bruch, sodass die gesamte Studie stockte. Früher mussten die Forscher und ihre Helfer Laborausrüstung in entlegene Dörfer im Busch verfrachten und dort neue Mitarbeiter schulen. Da das sehr aufwendig war, erklärt man heute den Patienten, dass sie nach der Gabe des Wirkstoffs vier Tage in der Klinik bleiben müssen. Und dass sie danach sechs Wochen lang immer wieder ins Hospital zurückkehren müssen, damit die Effekte des Wirkstoffs exakt dokumentiert werden können.

Unterstützung durch die Dorfältesten

Für die Studienteilnehmer wie Adiarra bedeutet das einen enormen Aufwand. Diese Anforderungen sind für viele Menschen in Afrika nicht leicht zu erfüllen. Dennoch hat es das Team um Dr. Fofana geschafft, genügend Patienten für die Studie zu gewinnen. Um sicherzustellen, dass die Teilnehmer zu allen vorgesehenen Terminen wirklich erscheinen, hat sich der umtriebige Arzt die Unterstützung der Dorfältesten gesichert, z. B. die von Adama Kone. Kraft ihrer Autorität ermuntern die Dorfältesten die Patienten, für die nötigen Untersuchungen in die Klinik zu gehen.

So sind Dr. Fofana und seine Mitarbeiter allen Hindernissen zum Trotz hoch motiviert. Denn sie wissen: Plasmodien, die gegen die Standardbehandlung resistent sind, werden früher oder später auch Mali erreichen. Die Zeit drängt.

Novartis AG veröffentlichte diesen Inhalt am 20 April 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 20 April 2018 13:56:05 UTC.

Originaldokumenthttps://www.novartis.ch/de/stories/globale-auswirkungen/wettlauf-mit-der-zeit

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