Zürich (awp) - Der Pharmakonzern Novartis präsentiert am Dienstag, 22. Oktober, die Ergebnisse zum dritten Quartal 2019. Insgesamt haben zwölf Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q3 2019E
(in Mio USD)         AWP-Konsens     Bandbreite    Q3 2018A   Schätzungen

Umsatz:
- Gruppe               11'666     11'445 - 11'833   11'016         12  
- Innovative Med.       9'273      9'001 -  9'457    8'596         10 
- Sandoz                2'383      2'334 -  2'444    2'420         10
EBIT (core)             3'543      3'458 -  3'589    3'258          9 

(in USD)
EPS (core)               1,33       1,28 - 1,37       1,22         11 

FOKUS: Mit der Gentherapie Zolgensma hat Novartis das bisher teuerste Medikament auf dem US-Markt. Entsprechend gespannt warten Analysten und Investoren auf erste Umsatzzahlen mit der Therapie. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen hatte Novartis diese noch nicht geliefert. Aber auch das Mittel Mayzent zur Behandlung von multipler Sklerose wird sicher verstärkt beachtet werden. Immerhin hat Konkurrent Roche mit seinem Ocrevus einen echten Kassenschlager lanciert. Da stellt sich die Frage, wie gross in etwa der Marktanteil für Novartis sein wird.

Wie es etwa bei der UBS heisst, müsse man bei Novartis aber auch verstärkt auf jene Mittel schauen, deren Patentschutz langsam auslaufe. Ähnlich wie bei anderen Pharmakonzernen stelle sich die Frage, ob die neueren Mittel die mögliche Umsatzerosion durch Nachahmermedikamente ausreichend ausgleichen können.

ZIELE: Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen hatte Novartis seine Guidance für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Das war bereits im Vorfeld erwartet worden, überrascht zeigten sich Analysten aber davon, dass Novartis nun auch für die Generikasparte Sandoz etwas zuversichtlicher nach vorne schaut. Hier rechnet das Management für das Gesamtjahr mit einem mindestens stagnierenden Umsatz, allenfalls könnte sogar ein leichtes Wachstum drin liegen.

Für den gesamten Konzern veranschlagt Novartis zu konstanten Wechselkursen ein Wachstum beim Betriebsgewinn im niedrigen bis mittleren Zehnprozentbereich. Für den Umsatz wird eine Steigerung im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich angepeilt. Es war das zweite Mal, dass Novartis seine Gewinnschätzung erhöht hatte.

PRO MEMORIA: Ein Thema, das Novartis noch eine Weile anhängen dürfte, ist die Datenmanipulation bei der Tochter Avexis. Kurz nach den Halbjahreszahlen und der Zulassung der Gentherapie Zolgensma war bekannt geworden, dass einzelne Mitarbeiter offenbar Daten manipuliert hatten. Auch wenn diese nicht in Zusammenhang mit der Sicherheit und Wirksamkeit der Therapie standen, hat es doch zu Kratzern am Image geführt.

Zu den wichtigeren Pipeline-Meldungen gehört etwa der Studienerfolg mit dem MS-Mittel Ofatumumab, das sich einem Konkurrenzprodukt gegenüber als überlegen erwiesen hatte. Auch für das Migräne-Mittel Aimovig konnte Novartis mit längerfristigen Daten die Wirksamkeit untermauern.

Dagegen hat das Herzmittel Entresto in der Paragon-HF-Studie die Ziele knapp verfehlt. So verfehlte das Mittel die statistische Signifikanz hinsichtlich einer Reduktion eines kardiovaskulären Todes und der Verkürzung des notwendigen Krankenhausaufenthaltes. Getestet wurde an Patienten, die an einer sogenannten diastolischen Herzinsuffizienz (HFpEF) leiden.

Derweil wurde die Zulassung von Beovu (Brolucizumab, RTH258) in den USA wohlwollend aufgenommen. In der Behandlung von Patienten mit feuchter altersbedingter Makuladegeneration hat eine Behandlung mit Beovu zu einer Verbesserung der Sicht und einer grösseren Flüssigkeitsreduktion als Aflibercept geführt.

AKTIENKURS: Novartis-Aktien haben seit Jahresbeginn knapp 16 Prozent hinzugewonnen. Mitte Juli hatten sie denn bei 94,40 Franken auch ein Rekordhoch markiert. Das ist allerdings bei Kursen von zuletzt 85,30 Franken wieder in weitere Ferne gerückt.

Homepage: www.novartis.com

hr/jl