HAMBURG (dpa-AFX) - Mehr als 1400 Aussteller aus 40 Ländern zeigen von diesem Dienstag an in Hamburg alles zum Thema Windenergie: Es geht um Turbinen und Rotorblätter, elektrische Komponenten sowie Dienstleistungen aus Logistik, Sicherheit, Finanzierung und Versicherung. Erwartet werden zur Messe WindEnergy vom 25. bis 28. September rund 35 000 internationale Fachbesucher. Begleitet wird die Branchenschau von dem Kongress WindEurope, bei dem rund 250 Redner zu allen Aspekten der Windenergie informieren.

Die Windenergie ist weltweit gesehen eine Wachstumsbranche. Nach Angaben der Commerzbank stieg der Neubau von 2015 bis 2017 weltweit um 11 Prozent pro Jahr. Gleichzeitig sanken die Investitionskosten um sieben Prozent pro Jahr von 323 auf 280 Milliarden Dollar. Weil die Anlagen immer größer und effizienter werden, sinken die Kosten je Megawatt Leistung. Windenergie ist annähernd wettbewerbsfähig im Vergleich zu anderen Energieträgern.

Diese Entwicklung wird sich nach den Einschätzungen aus der Branche auch fortsetzen. So sind zum Beispiel in den Windparks auf der deutschen Nordsee überwiegend Windkraftanlagen mit einer Leistung zwischen 3,8 und 6,2 Megawatt in Betrieb. Doch vor Schottland drehen sich schon die ersten Windräder mit einer Leistung von mehr als 8 Megawatt. Andere Anlagen mit 10 Megawatt sind geplant, bis zu 12 oder gar 15 Megawatt in der Entwicklung. Was jetzt und in Zukunft gebaut wird, sind riesige Anlagen mit mehr als 80 Meter langen Rotorblättern und einer Gesamthöhe von deutlich mehr als 200 Metern.

In Deutschland allerdings, das in Europa am meisten Strom aus Windenergie bezieht, klagt die Branche über politisch gedeckelte Ausbauvorgaben und steht in den kommenden Jahren vor einem Rückgang der neu installierten Leistung. Mehrere Hersteller und Zulieferer haben deshalb Arbeitsplätze abgebaut. Als attraktive Märkte der Zukunft gelten in Europa Frankreich und Großbritannien, außerhalb Europas vor allem der asiatische Raum mit Indien, Taiwan und Japan sowie die USA und südamerikanische Länder. Auch China setzt stark auf Windenergie, baut die Anlagen aber mit heimischen Unternehmen selbst./egi/DP/he