PARIS/DAVOS (dpa-AFX) - Nach dem Rücktritt des inhaftierten Renault-Konzernchefs Carlos Ghosn begrüßt Frankreich die Bewegung beim japanischen Renault-Partner Nissan. Der Hersteller bereitet eine außerordentliche Aktionärsversammlung für Mitte April vor. Das zeige den Willen Frankreichs und Japans zur Zusammenarbeit, sagte Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Donnerstag am Rande der Jahrestagung des Davoser Weltwirtschaftsforums, wie sein Umfeld berichtete.

Frankreichs vorrangiges Ziel sei es, den Fortbestand der von Ghosn geschmiedeten Auto-Allianz zwischen Renault und Nissan abzusichern, sagte Le Maire.

Bei der Nissan-Hauptversammlung soll es nur um den Ex-Verwaltungsratschef Ghosn, seine Nachfolge bei Renault sowie Ghosns kürzlich auf Kaution freigelassene frühere rechte Hand bei Nissan, Greg Kelly, gehen. Ghosn hatte nach Angaben von Le Maire seinen Rücktritt bei Renault am Mittwoch dem amtierenden Verwaltungsratschef Philippe Lagayette mitgeteilt.

Le Maire lobte ausdrücklich den scheidenden Michelin-Chef Jean-Dominique Senard, der künftig den Renault-Verwaltungsrat leiten soll. "Jean-Dominique Senard wird ein hervorragender Präsident von Renault sein", erklärte Le Maire. Die Aufgabe des Präsidenten werde es sein, die Allianz mit Nissan zu konsolidieren. Der Staat hat 15 Prozent der Anteile bei Renault und deshalb eine starke Stellung./cb/DP/fba