NEW YORK (dpa-AFX) - Das US-Analysehaus Bernstein Research blickt etwas skeptisch auf die mögliche Fusion von Renault und Fiat Chrysler. Die Marktreaktionen mit hohen Kursgewinnen bei Fiat Chrysler und Renault seien angesichts der erhofften Synergien verständlich, schrieb Analyst Max Warburton in einer am Montag vorliegenden Studie. Allerdings könnte es Jahre dauern, bis die angepeilten Einsparungen realisiert würden.

Zudem merkte Warburton an, dass das Streben nach Größe oft in die falsche Richtung führe. In der aktuellen Lage der Automobilindustrie, wo im Zuge des Schwenks hin zur Elektromobilität immer mehr Teile wie Batterien und Motoren zugekauft würden, sinke die Notwendigkeit, in der Produktion Größenvorteile nutzen zu müssen. Vielmehr stiegen mit dem Hang zur Größe die Probleme, wenn die Unternehmen in unsicheren Zeiten die falsche Technologie wählten.

Ferner wies der Experte darauf hin, dass selbst ohne die Renault-Beteiligung Nissan solch ein Deal mit französischen, italienischen und amerikanischen Sparten nur schwer zu managen sei. Es dürften zudem Monate oder sogar Jahre vergehen, bis diese Transaktion abgeschlossen werden könne. Die Aktienkurse beider Konzerne sollten aber im Zuge dieses Prozesses weitere Unterstützung finden, so Warburton.

Er bewertet vorerst beide Aktien weiter mit "Market-Perform". Für Renault bleibt das Kursziel bei 90 Euro, was ein Aufwärtspotenzial von aktuell 60 Prozent bedeutet. Das Ziel für die Papiere von Fiat Chrysler lautet unverändert 20 Euro - ebenfalls ein Plus von 60 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs.

Entsprechend der Einstufung "Market-Perform" erwarten die Analysten von Bernstein Research, dass die Kursentwicklung der Aktien in den kommenden zwölf Monaten um bis zu 15 Prozentpunkte über oder unter der Entwicklung des MSCI Pan Europe Index liegen wird./la/edh/he

Analysierendes Institut Bernstein.

Veröffentlichung der Original-Studie: 27.05.2019 / 12:56 / UTC Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 27.05.2019 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben