Streaming-Riese Netflix enttäuscht mit verhaltenem Ausblick
Am 16. April 2019 um 22:34 Uhr
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LOS GATOS (dpa-AFX) - Netflix hat Anleger nach einem starken Jahresauftakt auf schwächeres Nutzerwachstum eingestellt. Weltweit kamen im ersten Quartal unter dem Strich 9,6 Millionen neue Bezahlabos hinzu, wie der Online-Videodienst am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Insgesamt brachte es Netflix Ende März auf knapp 149 Millionen bezahlte Mitgliedschaften. Für das laufende Vierteljahr stellte der Streaming-Riese jedoch nur 5 Millionen neue Kunden in Aussicht und enttäuschte damit die nach Preiserhöhungen bereits gedämpften Erwartungen der Experten. Am Markt kamen das nicht gut an - die Aktie geriet nachbörslich zunächst deutlich ins Minus.
Geschäftlich verlief der Start ins neue Jahr erfolgreich: Netflix steigerte die Erlöse im Auftaktquartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um mehr 22 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar. Der Gewinn kletterte von 290 Millionen auf 344 Millionen Dollar (305 Mio Euro). Damit wurden die Prognosen der Wall-Street-Analysten klar übertroffen. Der Marktführer muss sich im boomenden Streaming-Geschäft auf verschärften Wettbewerb einstellen. Sowohl der Hollywood-Gigant Disney als auch der iPhone-Riese Apple stellten jüngst Konkurrenzangebote vor, die in diesem Jahr starten sollen./hbr/DP/he
Netflix, Inc. hat sich auf Online-Übertragungsdienste für Filme und Fernsehserien spezialisiert, die kontinuierlich im Abonnement angeboten werden. Mitglieder zahlen eine monatliche Gebühr für den Zugang zu unbegrenzten On-Demand-Inhalten auf ihren Computern (PC und MAC), tragbaren Telefonen, Fernsehern oder anderen Geräten (Xbox 360, PS3, Wii, Blu-Ray usw.), die mit dem Internet verbunden sind. Die Gruppe ist auch im DVD- und Blu-ray-Leasing per Post tätig. Die Nettoumsätze teilen sich wie folgt nach Umsatzarten auf: - Einnahmen aus Streaming-Abonnements (99,8%); - Einnahmen aus DVD-Abonnements (0,2%). Ende 2023 hatte Netflix, Inc. über 260 Millionen Abonnenten. Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten und Kanada (44,1%), Europa/Naher Osten/Afrika (31,3%), Lateinamerika (13,3%) und Asien/Pazifik (11,3%).