BERLIN (dpa-AFX) - Die Fußball-Bundesliga soll auch künftig nicht komplett im Bezahlfernsehen verschwinden. "Im Gegenteil. Die Anzahl der Spiele im Free-TV wird bei der nächsten Ausschreibung größer sein", sagte DFL-Chef Christian Seifert der "Bild am Sonntag". Die Deutsche Fußball Liga wollte die Fernsehrechte für die Bundesliga ab der Saison 2021/22 zu Beginn dieses Jahres ausschreiben. Derzeit darf das ZDF wenige Freitagsspiele live im frei empfangbaren TV zeigen.

Der Bezahlsender Sky überträgt live alle Bundesliga-Spiele am Samstag und in der Konferenz sowie 60 Partien am Sonntag. Die 2. Liga läuft live nur bei Sky. Zudem hat sich der kostenpflichtige Streamingdienst DAZN Live-Rechte an der Bundesliga gesichert.

Als mögliche Interessenten für die Bundesliga-Rechte werden auch die Streaming-Anbieter Amazon Prime oder Netflixgehandelt. Seifert sieht darin kein Problem für die Fans und verwies auf eine außergewöhnliche "Qualitätsverbesserung im Bereich Serien und Filme" durch die Streamingdienste.

Auch den teils schwachen Breitband-Ausbau in Deutschland sieht Seifert nicht als Argument gegen diese Anbieter. "Das wird noch zwei, drei Jahre ein Thema sein, dann wird die technische Infrastruktur in Deutschland in der Lage sein, das aufzufangen", sagte der Geschäftsführer der DFL.

Seifert warnte jedoch davor, trotz der hohen Zahl der Interessenten einen erneuten Sprung bei den TV-Einnahmen für die Bundesliga zu erwarten. "Ob uns die nächsten paar Millionen Euro mehr wirklich besser machen auf dem Platz, diese Frage muss irgendwann erlaubt sein", sagte der 50-Jährige. Die Bundesligisten kassieren durch den laufenden Vertrag von 2017/18 bis 2020/21 insgesamt 4,64 Milliarden Euro allein aus der nationalen Vermarktung./hc/DP/he