Starke Marken stellen für Unternehmen einen, häufig sogar den entscheidenden Wettbewerbsvorteil dar. Denn sie sorgen für eine hohe Kundenbindung und somit verlässliche Umsatzerlöse selbst in schwachen Konjunkturphasen. Gleichzeitig stellen starke Marken einen ,,Burggraben" dar, der die Geschäfte vor neuen Konkurrenten schützt.

Mehr als 2.000 Marken
Das Paradebeispiel für einen wahrhaftigen Markengiganten ist Nestle (WKN: A0Q4DC / ISIN: CH0038863350), der größte Lebensmittelkonzern der Welt und zugleich das führende Industrieunternehmen der Schweiz. Mit mehr als 2.000 Marken ist Nestlé in rund 200 Ländern präsent und erzielte im vergangenen Jahr 2019 einen Umsatz von rund 91 Mrd. Schweizer Franken (84 Mrd. Euro) und einen Jahresüberschuss von 10 Mrd. Schweizer Franken (9 Mrd. Euro).

Unter den Konzernmarken befinden sich rund 30 sogenannte ,,Billionaire Brands". Hierbei handelt es sich um Marken, die mehr als 1 Mrd. US-Dollar Umsatz jährlich erzielen. Dazu gehören unter anderem Nestlé, Nescafe, KitKat, Maggi, Nesquik, Milo und Purina. Über 1 Milliarde Menschen kaufen weltweit täglich Produkte der Schweizer.

Diversifikation
Neben den globalen Marken gibt es eine Vielzahl von Produkten, die nur in einer bestimmten Region vertrieben werden. Einige Marken sind sogar nur lokal bekannt. Diese Diversifikation hat entscheidende Vorteile. Einerseits können Produkte in einzelnen Regionen getestet werden, bevor sie weltweit eingeführt werden. Andererseits wird so lokale Nähe und Konsumentenvertrauen geschaffen.

Gesündere Lebensmittel
Bereits seit einigen Jahren verfolgt Nestlé eine neue Strategie, um das Unternehmens-Image aufzupolieren und den Kundenkreis zu erweitern. Nestlé will sich vom reinen Nahrungsmittelunternehmen zu einem Wellness-Konzern wandeln. Dies soll mit dem neuen Firmenslogan ,,Good Food, Good Life" unterstrichen werden. Nestlé möchte damit die Lebensqualität der Konsumenten in den Fokus rücken und dazu gesündere Nahrungsmittel in das Produktportfolio aufnehmen. So werden beispielsweise bestehende Produkte verbessert, indem der Fett- und Salzgehalt reduziert wird und dafür zusätzliche Nährstoffe zugegeben werden.

Auch dem Trend hin zu Fleischersatzprodukten und veganer Ernährung trägt Nestlé zunehmend Rechnung. Deshalb wird zum Beispiel die Mehrheit an der Wurstmarke Herta an den spanischen Lebensmittelkonzern Casa Tarradellas verkauft, da laut dem Nestlé-Chef Mark Schneider Wurst nicht mehr zur Ausrichtung des Konzerns auf Gesundheit passt.

Am Geschäft mit vegetarischen Produkten von Herta wollen die Schweizer dagegen festhalten und dieses weiterentwickeln. Erfahrung hat der Konzern in diesem Bereich bereits, denn Nestlé hat zum Beispiel selbst rein pflanzliche Burger-Patties entwickelt und liefert diese auch an die Fast-Food-Kette McDonald's.

Nutri-Score
Zur Neuausrichtung gehört ebenfalls der sogenannte Nutri-Score. Nestlé will im ersten Halbjahr des laufenden Jahres damit beginnen, die Nähwert-Ampel auf Lebensmittelverpackungen in mehreren europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, zu drucken. Mehr als 5.000 Produkte sollen den Nutri-Score tragen, der neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe und Proteine in eine Gesamtbewertung miteinbezieht und einen einzigen Wert angibt. Die Skala reicht dabei von ,,A" für ein besonders gesundes Produkt bis ,,E" für das ungünstigste Produkt. Ziel ist es hierbei wieder einmal, beim Verbraucher zu punkten, und zwar mit Transparenz.

Börsen-Schwergewicht
An der Börse zählt Nestlé zu den absoluten Schwergewichten des Lebensmittelbereichs. Mit einer Marktkapitalisierung von über 320 Mrd. Schweizer Franken ist Nestlé der mit Abstand wertvollste Konzern im Swiss Market Index (SMI), der die 20 bedeutendsten Unternehmen des Landes umfasst.

9 Prozent Kursgewinn jährlich
Gleichzeitig zählt Nestlé zu den bei Anlegern beliebtesten Aktien Europas, und das vollkommen zu Recht. Denn die Aktie zeichnet sich langfristig durch deutlich unterdurchschnittliche Kursrücksetzer und eine überzeugende Kurs-Performance aus. In den vergangenen 20 Jahren legte der Kurs im Schnitt um 9 Prozent jährlich zu.

Überzeugende Dividendenhistorie
Auch die Dividendenhistorie kann langfristig überzeugen. Im zurückliegenden Jahr hat Nestlé die Ausschüttung zum bereits 23. Mal in Folge angehoben, womit der Konzern sich schon bald in die erlesene Auswahl der sogenannten Dividendenaristokraten einreihen dürfte, also der Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren hintereinander die Dividendenzahlungen erhöhen.

Anleger, die auf den Aufwärtstrend der Nestlé-Aktie setzten und sogar überproportional von steigenden Kursen des SMI-Wertes profitieren möchten, schauen sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN:  VF10T9 / ISIN: DE000VF10T96) auf der Long-Seite an. Pessimisten haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: VF9K5E / ISIN: DE000VF9K5E9) die Gelegenheit, auf fallende Kurse der Nestlé-Aktie zu setzen.

Bildquelle: Nestlé