Vevey (awp) - Der Deal ist durch: Nestlé verkauft sein US-Süsswarengeschäft für 2,8 Mrd CHF an Ferrero. Schon in der vergangenen Woche hatte es entsprechende Spekulationen am Markt gegeben. Nestlé hatte schon vor einiger Zeit angekündigt, sich von dieser Sparte trennen zu wollen. Ferrero wurde dabei seit Oktober immer wieder als ein möglicher Interessent gehandelt.

Wie der Nahrungsmittelkonzern am Dienstag mitteilt, soll der Verkauf voraussichtlich um das Ende des ersten Quartals 2018 abgeschlossen sein. Zuvor müssten noch die üblichen Genehmigungen und Abschlussbedingungen eingeholt und erfüllt werden, heisst es weiter. Mit Ferrero habe man nun einen geeigneten Partner gefunden, wird Nestlé-CEO Mark Schneider in der Mitteilung zitiert.

KLEINER TEIL DES US-UMSATZES

Der Umsatz des Süsswarengeschäftes von Nestlé in den Vereinigten Staaten betrug laut Mitteilung im Jahr 2016 rund 900 Mio CHF. Wie der Konzern weiter berichtet, hat dieses Geschäft in den USA etwa 3% zum Gesamtumsatz der Nestlé-Gruppe in der Region beigetragen. Zur Einordnung: Der Umsatz in den USA lag laut Nestlé im Jahr 2016 bei 26,7 Mrd CHF.

Das US-Süsswarengeschäft umfasst laut den Angaben beliebte einheimische Schokoladenmarken sowie einheimische Süssigkeiten. Der Verkauf an Ferrero umfasse auch nur die Marken des Süsswarengeschäftes in den Vereinigten Staaten.

Mit Blick auf die USA stellt Nestlé klar, dass man auch weiterhin in dem Land investieren und auf Innovation setzen werde. Dies gilt insbesondere für Kategorien, bei denen man eine Führungsposition haben, wie Produkte für Heimtiere, Wasser, Kaffee, Tiefkühlkost und Säuglingsnahrung, kündigt Schneider in der Mitteilung weiter an.

BACKPRODUKTE BLEIBEN AUSSEN VOR

Derweil gehören Nestlés Backprodukte unter der Marke "Toll House" nicht zu den Marken, die an Ferrero gehen. Diese Marke stellt nämlich laut Nestlé eine strategisch wichtige Wachstumsmarke dar, die man weiter entwickeln werde. Der Konzern sei weiterhin entschlossen, sein international führendes Süsswarengeschäft weltweit auszubauen, insbesondere die globale Marke KitKat.

Neben Ferrero war lange auch dem US-Schokoladen-Hersteller Hershey sowie der US-amerikanischen Private-Equity-Gesellschaft Rhône Capital ein Interesse an dem US-Geschäft nachgesagt worden.

Im Dezember war bekannt geworden, dass Nestlé sich bis Ende März vom genannten Geschäft getrennt haben will.

hr/tp