Zürich (awp) - Die Aktien von Nestlé haben am Donnerstag nach der Publikation des Ergebnisses 2018 markant an Wert zugelegt. Nach einem verhaltenen Start in den Handel (+0,37%) kletterte der Kurs der Beteiligungspapiere innert einer halben Stunde bis auf 89,90 Franken, was einem Plus von 3,4 Prozent entsprach und ein neues Allzeithoch darstellte.

Um 9.55 Uhr notierten die Valoren bei 89,40 Franken (+3,1%), derweil der Gesamtmarkt (SMI) 0,6 Prozent im Plus lag.

Bankenanalysten bezeichnen die vorgelegten Zahlen als der Nestlé-eigenen Guidance entsprechend. Die Erwartungen des Marktes habe Nestlé damit erfüllen können. Einzig bei der Dividende hatten gewisse Kreise auf eine stärkere Erhöhung gehofft. Dafür äusserten sich Beobachter prinzipiell positiv über den vom Nahrungsmittelkonzern gemachten Ausblick fürs laufende Jahr, obwohl hier und dort etwas mutigere Aussagen zur Wachstumsentwicklung wohl noch besser angekommen wären.

Im Kommentar von Vontobel etwa ist von insgesamt "robusten Ergebnissen" die Rede. Der Konzern habe dank der Verbesserung an allen Fronten "alle Kästchen abhaken" können. Positiv zur Kenntnis genommen haben die Analysten der Bank dabei insbesondere die positive Entwicklung des Free Cash Flows, die Beschleunigung des Aktienrückkaufprogramms sowie die weitere Straffung der unterdurchschnittlichen Leistungsträger.

Positiv bewerten wurden von der Analystengemeinde aber insbesondere auch die wenig überraschende Ankündigung, die strategischen Optionen für Herta Charcuterie zu prüfen. Die Analysten bei Bernstein meinten, dass die fortlaufende Bereinigung des Portfolios eine positive Entwicklung sei. Der mögliche Verkauf von Herta wurde allerdings auch als längst überfällig angesehen: Die Zürcher Kantonalbank etwa meinte, dass sie einen solchen Schritt bereits seit rund 10 Jahren erwarte.

Verschiedene Analysten werteten die Jahresergebnisse von Nestlé zudem als Bestätigung für Konzernchef Mark Schneider. Die Zahlen seien ein starkes Signal, dass unter Schneider die Versprechen des Konzerns auch erfüllt würden, halten beispielsweise die Experten von Baader fest. Und bei Bernstein hiess es, dass der von CEO Mark Schneider initiierte Turnaround sich gut entwickle.

Etwas weniger euphorisch gibt man sich bei Liberum: Dort wird darauf hingewiesen, dass Schneiders Bemühungen, den Fokus des Konzerns auf eine bessere Balance zwischen Margenausweitung und Umsatzwachstum zu richten, langsam Früchte trage. Jedoch wünscht man sich ein höheres Tempo beim Konzernumbau.

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