MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Bausoftware-Spezialist Nemetschek will von der Konsolidierung des asiatischen Marktes profitieren. "Wir erwarten in Asien größere Zusammenschlüsse und werden dort als weltweit zweitgrößter Anbieter einer der Konsolidierer sein", sagte Vorstandschef Patrik Heider "Euro am Sonntag". Den Anteil der USA am Gesamtumsatz hat Nemetschek durch Zukäufe bereits auf ein Drittel ausgebaut. "Der Ausbau des Geschäfts in Asien funktioniert wie in den USA nur über Zukäufe", ergänzte Heider.

Der Nemetschek-Chef bekräftigte das Ziel, in den nächsten drei Jahren beim Umsatz (2018: 461 Millionen Euro) um jeweils bis zu 20 Prozent pro Jahr zu wachsen. "Mit eigenen Kapazitäten schaffen wir 13 bis 15 Prozent Wachstum, den Rest liefern Übernahmen." Die operative Rendite soll stabil bei 25 bis 27 Prozent liegen, inklusive Anwendung neuer Bilanzierungsstandards für Leasing bei 27 bis 29 Prozent.

Großes Wertschöpfungspotenzial sieht Heider durch Ineffizienzen in der globalen Bauwirtschaft. Deutschland beispielsweise "hat bei rund 400 Milliarden Euro Bauvolumen 20 Prozent Ineffizienzen in der Wertschöpfung", sagte der Nemetschek-Chef. Wegen der Ineffizienzen würden weltweit auch so viele Startups gegründet, um Neues zu entwickeln. Als Übernahmeziel kämen diese für Nemetschek aber erst in Frage, wenn sie bei einem Umsatzvolumen von mindestens zehn bis 15 Millionen Euro nachhaltig profitabel arbeiteten./he