Schlieren (awp) - Für das Biotechunternehmen Molecular Partners ist mit 2017 ein wichtiges Jahr zu Ende gegangen. Wie das Unternehmen zu Beginn des Geschäftsjahres angekündigt hatte, war 2017 durch den Start zahlreicher wichtiger Studien gekennzeichnet. Im neu angelaufenen Geschäftsjahr 2018 werden nun erste wichtige Daten erwartet.

Diese verschiedenen Studien haben auch ihre Spuren in den am Donnerstag vorgelegten Kennzahlen hinterlassen. So sind die Erträge auf 20 Mio CHF weiter zurückgegangen und sowohl der operative als auch der Nettoverlust weiter gestiegen. Den Nettoverlust für 2017 beziffert das Biotechunternehmen laut ersten Berechnungen auf 25,4 Mio CHF nach einem Minus von 18,6 Mio im Jahr 2016.

Die verschiedenen Forschungsprogramme haben ihre Spuren auch im Cash Flow hinterlassen. Hier meldet Molecular Partners für 2017 einen Abfluss von 40 Mio CHF, eine Ausweitung gegenüber dem Abfluss in Höhe von 35,4 Mio im Jahr 2016.

FOKUS AUF PIPELINE - WICHTIGE DATEN ERWARTET

Bei Unternehmen wie Molecular Partners gilt das Hauptaugenmerk aber vor allem der Pipeline und den Forschungs-Fortschritten. Und hier kann das Unternehmen auf ein bewegtes Jahr 2017 zurückschauen.

Alleine für seinen Pipeline-Kandidaten MP0250 hat Molecular verschiedene Ziele erreicht. Erst vor wenigen Wochen hat das Unternehmen erste Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit aus einer Phase-II-Studie vorgelegt, in der MP0250 bei Patienten mit dem multiplen Myelom getestet wurde. Die Daten seien vielversprechend, hiess es seinerzeit auch von Analystenseite. In einer zweiten Phase-Ib/II-Studie mit dem Kandidaten soll er zur Behandlung von Lungenkrebs (NSCLC) getestet werden.

Ein weiterer Pipeline-Kandidat ist MP0274. Hier wurden erste Patienten HER2-positiven soliden Tumoren für die Studie dosiert.

Bleibt noch die Zusammenarbeit mit dem Partner Allergan an dem Produktkandidaten Abicipar. Diese laufe nach Plan. Die Patientenrekrutierung für die Phase-III-Studie gegen feuchte AMD (Makuladegeneration) hat Allergan im vergangenen Jahr abgeschlossen.

Sowohl für Allergan als auch die Studien in der Onkologie und Immun-Onkologie erwartet Molecular erste Ergebnisse aus den verschiedenen Programmen im laufenden Jahr. Sie werden entscheidend sein für die weiteren Projekte und entsprechend auch die künftigen Kosten. Aktuell rechnet das Unternehmen damit, 2017 Kosten zwischen 50 und 60 Mio CHF zu verbuchen. Wobei sich diese Summe je nach Pipeline-Fortschritten ändern kann.

hr/rw