Zürich (awp) - Markus Bernhard, CEO des Telecom-Spezialisten Mobilezone, bekräftigt die Ausschüttungspläne des Unternehmens für das Jahr 2018. Börsengerüchte, wonach die Dividenden gekürzt werden könnte, sind für Bernhard "nicht nachvollziehbar", sagt er im Interview mit cash.ch (0nline-Ausgabe vom Montag). Zuletzt wurde eine Dividende von 60 Rappen pro Aktie ausbezahlt. "Ich sehe keinen Grund, diese 60 Rappen nicht auszuschütten", sagte Bernhard.

Die Gründe sieht er im erwarteten Gewinn für das laufende Jahr. 2017 "betrug unser Nettogewinn 35 Millionen Franken, in diesem Jahr dürften wir das wieder erreichen, vielleicht wird es sogar etwas mehr", so Bernhard. Er sei überzeugt, dass Mobilezone die Gewinnziele 2018 erreichen werde. Konkret heisst das ein Betriebsgewinn auf Stufe EBIT von 55 bis 60 Millionen Franken.

Mobilezone verkaufe in diesem Jahr in den Schweizer Filialen auf allen Ebenen (Verträge, Zubehör, Telefone) mehr als im Vorjahr, so der Firmenchef weiter. Im Schweizer Retailbereich habe das Unternehmen im ersten Halbjahr bessere Volumen als im Vorjahr erzielt. Im Bereich von TalkTalk, dem eigenen Vertragslösung-Angebot, habe die Gesellschaft jedoch einen sehr starken Verlust von Festnetzkunden erlitten, führte Bernhard weiter aus.

Der Wechsel in den Bereich der Internettelefonie sei nicht mehr Teil des "Business Cases". "Wir werden hier im Gesamtjahr 2 bis 3 Millionen Franken Gewinn-Beitrag verlieren, was wir aber so erwartet hatten", ergänzte der Mobilezone-Chef. Auch im Online-Markt in Deutschland werde man sich mit kleineren Margen zufriedengeben müssen, damit die Gesellschaft im Kampf um Marktanteile bestehen könne.

Durch die Wiedereinführung von Salt-Angeboten seit Mitte September rechnet Bernhard damit, wieder mehr Verträge abschliessen zu können. Ob es 5 oder 10 Prozent sein werden, wisse er aber nicht; durch den Ausstieg von Salt vor zweieinhalb Jahren wegen Differenzen bei den Konditionen habe Mobilezone Umsatz verloren.

Bernhard verrät auch, dass Mobilezone in den letzten Jahren konkrete Anfragen für Übernahmen erhielt. "Wenn uns jemand übernehmen möchte und die Aktionäre sowie der Verwaltungsrat mit dem Angebot einverstanden sind, geht eine Übernahme folglich absolut in Ordnung."

Mobilezone möchte auch selber akquisitorisch tätig bleiben, und zwar in Deutschland und in der Schweiz. "Derzeit laufen verschiedene Gespräche über mögliche Übernahmen, in diesem Jahr werden wir aber sicherlich keine Akquisition mehr ankündigen", so Bernhard weiter.

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