Wie das zum genossenschaftlichen DZ-Bank-Konzern gehörende Institut am Freitag in Frankfurt mitteilte, übernimmt die Mitsubishi UFJ Financial Group das rund 5,6 Milliarden Euro schwere Geschäft der DVB mit Flugzeugkrediten. DVB und DZ Bank machten offiziell keine Angaben zum Kaufpreis, ein Insider erklärte jedoch, man habe einen kleinen Aufschlag heraushandeln können. Es wird erwartet, dass der Verkauf in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen wird. Reuters hatte bereits Mitte November berichtet, dass die Japaner im Rennen um das Kreditportfolio in Führung liegen.

Die DVB Bank hat vor Weihnachten ihr Finanzierungsgeschäft für Lokomotiven, Güterwaggons und andere Schienen-Transportmittel bereits an die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) veräußert. Beide Seiten hatten damals ebenfalls keine Angaben zum Kaufpreis gemacht. Das Zentralinstitut der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken will sich von seiner wegen fauler Schiffskredite kriselnden Tochter DVB trennen. Deshalb hatte die DZ Bank deren drei Teile, die Schiffsfinanzierung, die Luftfahrtfinanzierung und das Eisenbahnportfolio im vergangenen Jahr zum Verkauf gestellt. Ein Komplettverkauf war zuvor gescheitert.

Was nun mit dem verbleibenden Schiffsportfolio der DVB Bank passiert, ist noch unklar. Die DVB sitzt wegen der Krise der Container-Branche auf einem Berg fauler Schiffsfinanzierungen, hat aber auch ein knapp über sieben Milliarden Euro schweres Portfolio gesunder Finanzierungen in diesem Bereich in den Büchern. Die interne Abbaubank mit faulen Krediten ist 4,1 Milliarden Euro schwer - das Groß davon sind Darlehen für Schiffe.