BONN (dpa-AFX) - Deutsche Bauern haben vergangenes Jahr wieder deutlich mehr Geld je Liter Milch eingenommen. Im Schnitt zahlten ihnen die Molkereien inklusive Nachzahlungen 36,2 Cent pro Kilogramm und damit rund 9,5 Cent mehr als 2016, wie die Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) am Dienstag in Bonn mitteilte. Sie bezieht sich dabei auf Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

In den Ländern hätten sich die die Preise jedoch sehr unterschiedlich entwickelt. Am wenigsten zahlten die Molkereien in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Dort bekamen die Milchviehhalter 35,1 Cent pro Kilogramm. Am meisten erhielten Bauern in Schleswig-Holstein und Bayern mit 36,6 Cent.

Nach gestiegenen Milchpreisen in den Vorjahren hatten viele Bauern kräftig investiert, was 2016 zu einer extrem großen Milchmenge und entsprechend niedrigen Preisen von zeitweise gut 20 Cent pro Liter führte - zu wenig für einen kostendeckenden Betrieb. "Viele Landwirte mussten aufgeben, weil sie nicht mehr konnten", sagte AMI-Experte Andreas Gorn. Die Milchproduktion sei daraufhin weltweit rasant gefallen - der Grund dafür, warum Molkereien im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr zahlten.

Weil viele Landwirte daraufhin erneut investierten, seien die Preise im letzten Quartal 2017 schon wieder gesunken. Die Milchbauern hatten zuletzt bereits wieder vor einer angespannten Lage gewarnt./maa/DP/fba