Zürich (awp) - Die Aktien des Solartechnik-Ausrüsters Meyer Burger notieren am Mittwoch im frühen Handel klar tiefer und verstärken damit den Abwärtstrend der vergangenen Handelstage. Auslöser für den jüngsten Kursrückgang sind Vorwürfe der SIX Exchange Regulation, dass Unternehmen habe gegen Rechungslegungsvorschriften verstossen.

Meyer Burger verlieren um 09.50 Uhr 5,0 Prozent auf 1,02 Franken. Zeitweise war der Kurs um bis zu 9,7 Prozent auf 97 Rappen abgesackt. Das ist der tiefste Stand seit Mai 2017. Im Januar hatte der Kurs noch bei 2,25 CHF ein Zweijahreshoch markiert. Meyer Burger hatten bereits in den vergangenen Tagen nachgegeben und waren damit von einem Zwischenhoch nach gemeldeten Grossaufträgen Mitte Mai zurückgekommen. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI tendiert aktuell 0,2% tiefer.

Laut SIX hat Meyer Burger Abschreibungen und Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Schliessung der US-Tochtergesellschaft DMT nicht regelkonform verbucht. Dadurch seien wichtige Kennzahlen wie EBITDA und EBIT sowohl im Jahresabschluss 2016 als auch im Halbjahresabschluss 2017 zu hoch ausgewiesen worden. Bei der Sanktionskommission wurde ein entsprechender Sanktionsantrag gestellt. Meyer Burger weist diese Vorwürfe vollumfänglich zurück.

Von Analystenseite war Meyer Burger zuletzt für seine Fortschritte gelobt worden. Das Unternehmen müsse jedoch nach einigen Restrukturierungen den Investoren noch beweisen, dass es zu nachhaltigem profitablem Wachstum zurückkehren könne, schrieb etwa der UBS-Analyst Ende Mai. Dabei wurde die Bewertung der Aktien mit "Neutral" wieder aufgenommen und ein Kursziel von 1,21 Franken gesetzt. In einer negativen Empfehlung der "Finanz und Wirtschaft" heisst es am Mittwoch, es herrsche Flaute an der kommerziellen Front.

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