Düsseldorf (Reuters) - Der Handelsriese Metro und Redos werten Gebote für Standorte der Supermarktkette Real aus, die das Konsortium um den Immobilien-Investor nicht selbst übernehmen will.

Dies könne noch einige Wochen dauern, sagte ein Metro-Sprecher am Dienstag. "Danach sollen die Pakete geschnürt und im Anschluss beim Bundeskartellamt zur Anmeldung eingereicht werden", fügte er hinzu.

Metro-Chef Olaf Koch hat Real ins Schaufenster gestellt, die Supermarktkette mit rund 34.000 Beschäftigten passt nicht mehr zu seiner Strategie, auf das Geschäft rund um den Großhandel zu setzen. Metro verhandelt seit Monaten mit einem Konsortium um den Immobilien-Investor Redos über einen Verkauf. Redos will Insidern zufolge mehr als 50 der über 270 Real-Märkte weiter betreiben, die Marke soll erhalten bleiben. Die übrigen Standorte sollen an Konkurrenten gehen.

Insidern zufolge haben Rewe und Edeka Gebote für Märkte abgegeben oder wollen eigene Filialen an ehemaligen Real-Standorten eröffnen, die nicht mehr von der Kette genutzt werden. Sprecher von Rewe und Edeka äußerten sich nicht. Es würden aber noch weitere Offerten erwartet, sagte einer der Insider: "Es wird Nachzügler geben." Real-Konkurrent Kaufland ist nicht im Rennen: "Kaufland wird im aktuellen Redos-Prozess kein Angebot für mögliche Filialpakete abgeben", erklärte eine Sprecherin. Die Kette hatte sich mit dem Redos-Konkurrenten X+Bricks verbündet, der bislang erfolglos um Real buhlt.

Der Immobilien-Investor Redos, zu dessen Konsortium auch die Immobilieninvestoren ECE und Morgan Stanley Real Estate gehören, hatte die Pläne für die Real-Übernahme bereits beim Bundeskartellamt angemeldet. Die Bonner Behörde hatte sie in der vergangenen Woche ohne Auflagen gebilligt. Der geplante Verkauf von Real-Standorten an andere Händler muss aber ebenfalls vom Kartellamt gebilligt werden. Die Kartellwächter prüfen Übernahmen im deutschen Einzelhandel in der Regel sehr genau.

Koch hatte neben Real auch die Aktivitäten der Metro in China zum Verkauf gestellt, auch diese passen nicht mehr zu seiner Strategie. Die Märkte in der Volksrepublik sollen an den heimischen Händler Wumart gehen.