Die Supermarktkette Real hat noch vor ihrem endgültigen Verkauf an ein Investoren-Konsortium das Aus für sieben Filialen beschlossen.

Rund 650 Mitarbeiter seien von den Plänen betroffen, sagte ein Real-Sprecher am Mittwoch. Gespräche über Sozialpläne würden aufgenommen. Vier der Märkte sollen bis zum Jahresende die Pforten schließen, drei Filialen im kommenden Jahr.

Weitere der aktuell noch rund 270 Märkte stehen zudem vor dem Aus. Die Supermarktkette mit insgesamt 34.000 Beschäftigten soll von den Investoren SCP Group und X+Bricks übernommen werden, der bisherige Mutterkonzern Metro hatte den Kaufvertrag im Februar besiegelt. Die Wettbewerbsbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen, dann haben die Investoren freie Hand. SCP hatte angekündigt, den Großteil der Filialen zu verkaufen. Ein Kern von rund 50 Märkten soll über zwei Jahre weiter betrieben werden. SCP geht davon aus, dass 30 Standorte geschlossen werden müssen.

Die Gewerkschaft Verdi warnte erneut, die Arbeitsplätze von rund 10.000 Beschäftigten seien bedroht. Deshalb müsse auch die Politik eingreifen, mahnte die im Verdi-Bundesvorstand für den Handel zuständige Stefanie Nutzenberger. Ein "Abtauchen ist völlig unangemessen". Verdi befürchtet, dass letztlich auch die 50 Märkte, die die Investoren zunächst weiter betreiben wollen, verkauft werden sollen, sagte der Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel, Orhan Akman. Verdi setze darauf, Sozialtarifverträge auszuhandeln. Erster Ansprechpartner sei dabei Real, künftige Eigner dürften folgen. Streiks seien nur ein letztes Mittel. Ein Sprecher des Konsortiums wollte sich nicht äußern.