Der Investor X+Bricks, dem der Real-Mutterkonzern Metro lange die kalte Schulter gezeigt hatte, habe sich erneut bei dem Düsseldorfer Handelsriesen gemeldet und "signalisiert, mit einem deutlich nachgebesserten Angebot auf unsere Anforderungen einzugehen", sagte eine Metro-Sprecherin am Donnerstag. Sie bestätigte damit einen Bericht des "Manager Magazin". "X+Bricks hat ein nochmals verbessertes Angebot abgegeben", betonte ein Sprecher des Konsortiums. Die Verhandlungen mit dem bisherigen Favoriten, einem Konsortium um den Immobilien-Investor Redos, würden aber "mit Hochdruck fortgeführt, um diese möglichst in den kommenden Wochen abzuschließen", fügte die Metro-Sprecherin hinzu. Metro sei zuversichtlich, "zeitnah zu einer Entscheidung zu kommen".

Metro-Chef Olaf Koch hatte Real vor gut einem Jahr ins Schaufenster gestellt. Die Supermarkt-Kette mit ihren rund 34.000 Beschäftigten passt nicht zu seiner Strategie, den Düsseldorfer Konzern auf das Geschäft rund um den Großhandel zu konzentrieren. Doch die Verhandlungen mit Redos ziehen sich bereits seit Monaten hin. Arbeitnehmervertreter bei Real beklagen die seit langem andauernde Unsicherheit für die Beschäftigten. Redos will Insidern zufolge nach einer Übernahme mehr als 50 der über 270 Real-Märkte weiter betreiben, die Marke soll erhalten bleiben. Die übrigen Standorte sollen an Konkurrenten gehen. Der geplante Verkauf an andere Händler muss aber vom Kartellamt gebilligt werden. Aktuell prüft die Bonner Wettbewerbsbehörde eine Übernahme von 87 Real-Standorten durch den Konkurrenten Edeka. Diese Untersuchung könnte sich Insidern zufolge noch bis ins kommende Jahr ziehen.

X+Bricks hatte zusammen mit der SCP Group zuletzt im Juli die Real-Offerte aufpoliert. Sie hatten damals erklärt, das Angebot für das operative Geschäft und die Immobilien von Real biete der Metro einen Gesamt-Mittelzufluss von "deutlich über 0,5 Milliarden Euro". Der Einzelhändler Kaufland unterstütze als exklusiver strategischer Partner das Angebot. Metro hatte aber die Gespräche mit Redos fortgesetzt. Dieses Konsortium habe das wirtschaftlich attraktivste Angebot vorgelegt, hieß es damals in Düsseldorf zur Begründung. "Wir nehmen das zur Kenntnis und setzen die Verhandlungen fort", sagte nun ein Redos-Sprecher zu der neuen Offerte des Konkurrenten.