"Wir sind offen für einen konstruktiven Dialog mit anderen Hauptaktionären, um die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu unterstützen", erklärte Kretinskys Investmentgesellschaft EPGC am Mittwoch. Dazu zählten auch die Stiftungen Meridian und Beisheim. Auch an deren Widerstand war eine erste Übernahmeofferte des tschechischen Milliardärs für den Handelsriesen gescheitert. Kretinsky hatte angekündigt, seinen Anteil an Metro weiter aufstocken zu wollen. Dies soll noch im Laufe des Tages geschehen. "Wir sind sehr daran interessiert zu erfahren, was er in der Zukunft mit seiner Beteiligung plant", hatte eine Sprecherin der Großaktionäre Meridian-Stiftung und Beisheim Gruppe nach dieser Ankündigung gesagt.

Kretinsky will am Mittwoch fast alle verbliebenen Metro-Aktien von der Duisburger Familien-Holding übernehmen und damit seinen Anteil auf 29,99 Prozent ausbauen. Er bleibt damit knapp unter der Schwelle für ein erneutes Übernahme-Angebot. Kretinskys Investmentgesellschaft EPGC drängt zudem in den Metro-Aufsichtsrat.

Kretinsky, der im vergangenen Jahr zusammen mit seinem Investment-Partner Patrik Tkac bei Metro eingestiegen war, hatte bereits einmal erfolglos nach dem Handelskonzern gegriffen. Er wollte Metro ganz schlucken und letztlich von der Börse nehmen. Dazu hatte er 16 Euro pro Stammaktie geboten. Aufsichtsrat, Management und die zwei Großaktionäre des Düsseldorfer Konzerns hatten die Offerte indes als zu niedrig abgewiesen. Nun baut Kretinsky seinen Anteil erneut aus und stärkt damit als größter Einzelaktionär seinen Griff um Metro. Die beiden anderen Großaktionäre, Beisheim und Meridian, verfügen zusammen über 20,63 Prozent der Aktien.

Die Tür zum Metro-Aufsichtsrat könnte sich schon bald für einen ersten Vertreter Kretinskys öffnen: Der scheidende Großaktionär Haniel will seinen Vertreter Florian Funck aus dem Kontrollgremium zurückziehen.