DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky ist mit seinem Übernahmeangebot für den Handelskonzern Metro offenbar gescheitert. Das freiwillige Angebot werde "höchstwahrscheinlich" nicht erfolgreich sein, hieß es am Donnerstag auf der Internetseite des Bieterkonsortiums EPGC. Die aktuellen Informationen über die Anzahl der eingereichten Aktien, sowie der Papiere, die dem Konsortium bereits gehören, deuteten darauf hin, dass die Mindestannahmeschwelle von 67,5 Prozent nicht erreicht werde. Die Aktie lag am Nachmittag mit 2,3 Prozent im Plus.

Kretinsky und sein slowakischer Partner Patrik Tkac wollten Metro in einem rund 5,8 Milliarden Euro schweren Angebot übernehmen. Dabei bot EPGC für die Stammaktien 16,00 Euro und für die Vorzugsaktien 13,80 Euro. Aufsichtsrat und Vorstand haben die Offerte als zu niedrig zurückgewiesen und den Aktionären empfohlen, diese nicht anzunehmen. Auch die Großaktionäre Schmitt-Ruthenbeck und Beisheim stellten sich gegen das Angebot.

Hoffnungen auf einen höheren Kaufpreis hatten Anleger in den vergangenen Tagen endgültig begraben müssen. Das Konsortium um Kretinsky hatte am Montagabend nochmals deutlich gemacht, weder den Preis zu erhöhen, noch die Mindestannahmeschwelle senken zu wollen, um der Offerte zum Erfolg zu verhelfen. Ein Gespräch mit Schmitt-Ruthenbeck sowie Beisheim war zuvor erfolglos verlaufen.

Die beiden langjährigen Großaktionäre hatten vergangene Woche erklärt, ihre Aktien nicht verkaufen zu wollen, da sie Metro nicht angemessen bewertet sehen. Stattdessen haben sie sich entschlossen ihre Stimmen zusammenzulegen. Zusammen kommen sie auf mehr als ein Fünftel an Metro. Um ihre Interessen zu vertreten, haben die beiden Aktionäre zudem erklärt, auch selbst Aktien zukaufen zu wollen.

Investoren sehen das Angebot seit längerem skeptisch: So blieb der Aktienkurs von Metro seit Bekanntwerden der Kretinsky-Pläne unter der Schwelle von 16 Euro hängen. Anfang der Woche wich die Übernahmefantasie endgültig aus der Aktie, Anleger stellten sich bereits auf ein Scheitern ein, was die Aktie zwischenzeitlich unter 14 Euro drückte./nas/elm/fba