Der Umsatz schrumpfte im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 um 3,7 Prozent auf knapp neun Milliarden Euro, wie der Düsseldorfer Konzern am Donnerstag mitteilte. Der operative Gewinn (Ebitda) ohne Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen ging um ein Fünftel auf 302 Millionen Euro zurück. Konzernchef Olaf Koch machte im wichtigen russischen Markt aber erste Anzeichen einer Besserung aus, der Umsatz falle nicht mehr so rasant. Das Russland-Geschäft habe sich weniger negativ als befürchtet entwickelt, schrieben auch die Analysten der Beratungsfirma Raymond James. Anleger griffen nach Metro-Aktien: Die Papiere sprangen in der Spitze um mehr als elf Prozent auf 11,98 Euro.

"Der Trend in Russland hat sich verbessert", sagte Koch. Der Konzern habe dort Rückschläge einstecken müssen, doch nun sei das Quartal besser als erwartet ausgefallen. Koch hatte noch im April seine Jahresprognose zusammenstreichen müssen - aus der ursprünglich für das zweite Halbjahr angekündigten Wende im Russland-Geschäft werde wohl nichts, hieß es damals. Der für Russland zuständige Vorstand Pieter Boone hatte seinen Hut nehmen müssen, das Management vor Ort wurde umgebaut. Der Konzern veränderte zudem das Sortiment in seinen Märkten, eine neue Preispolitik würde eingeläutet. "Das zahlt sich aus", sagte Koch: "Wir sind sehr ermutigt - aber nicht naiv." Metro sei in Russland noch nicht am Ziel.

In dem Land betreiben die Rheinländer knapp 90 ihrer insgesamt 760 Cash&Carry-Märkte. Im dritten Quartal sank der flächenbereinigte Umsatz um 3,2 Prozent. Das ist aber deutlich weniger als in den Vorquartalen: Von Januar bis März lag das Minus noch bei 8,6 Prozent.

NIEDRIGERE LÖHNE BEI REAL

Bei der deutschen Supermarkttochter Real lief es nach wie vor nicht rund. Sie verbuchte auch durch das dieses Jahr frühere Ostergeschäft einen deutlichen Umsatzrückgang. Real schrieb zudem einen operativen Verlust. Koch steht hier im Clinch mit der Gewerkschaft Verdi. Gespräche über einen neuen Tarifvertrag kamen zu keinem Ergebnis. Real hat nun abseits von Verdi einen neuen Tarifvertrag geschlossen. Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter lägen die Lohnkosten nun rund 20 Prozent niedriger, sagte Koch. Die Kette sei dadurch "zukunftsfähig".

Metro hatte sich im vergangenen Sommer mit den Großmärkten und der Supermarktkette Real vom Elektronikhandel um Media Markt und Saturn abgespalten. Dieser wird nun von der Holding Ceconomy gesteuert. Koch wollte mit der Aufspaltung beide Teile schlagkräftiger und für die Investoren attraktiver machen. Mit Blick auf den Börsenkurs der Metro ist dies bislang nicht wirklich gelungen: Notierte eine Metro-Aktie nach der Abspaltung Mitte Juli 2017 noch bei über 20 Euro, erreichten die Anteilsscheine vor wenigen Tagen ein Jahrestief von 10,02 Euro. Der Großaktionär der beiden Handelsunternehmen Metro und Ceconomy, die Familienholding Haniel, hatte bereits Kritik geübt: "Die Wertentwicklung ist eine Enttäuschung, das sieht jeder, der auf den Kurszettel schaut", hatte Haniel-Chef Stephan Gemkow der Nachrichtenagentur Reuters gesagt.