Verdi wolle die Beschäftigten zu "bundesweite Arbeitsniederlegungen in einer Vielzahl der 280 Filialen" am Freitag und Samstag aufrufen, berichtete die "WirtschaftsWoche". Begründet würden die Proteste mit dem jüngst vollzogenen Ausstieg des Unternehmens aus der Tarifbindung mit Verdi. Die Gewerkschaft plane "Aktionen gegen das Lohndumping bei Real" und werde rechtzeitig über den genauen Zeitpunkt informieren, erklärte eine Verdi-Sprecherin.

Der Handelsriese Metro dringt bei seiner Tochter Real auf "wettbewerbsfähige Personalkosten", um die Sanierung der Kette voranzutreiben. Metro-Chef Olaf Koch warf Verdi in der "WirtschaftsWoche" vor, Tarifverhandlungen für neue Mitarbeiter blockiert zu haben. "Ich frage mich, ob den Verdi-Vertretern eigentlich klar ist, wofür sie überhaupt kämpfen", zitierte ihn das Magazin: "Wir reden über 34.000 Arbeitsplätze, da kann ich nicht so tun, als wären Lohnkosten irrelevant für die Ertragsfähigkeit und langfristige Jobsicherung."

Real hatte im Frühjahr den Tarifvertrag mit der Gewerkschaft gekündigt und will nach dem Wechsel in den Arbeitgeberverband AHD neue Mitarbeiter künftig nach den für das Unternehmen deutlich günstigeren Tarifverträgen mit der Gewerkschaft DHV bezahlen. Verdi hatte dies als Tarifflucht kritisiert.