Ein Gutachten des Konzerns, das die Straflosigkeit der Betroffenen belegen sollte, hat den Verdacht laut Anklagebehörde nicht entkräften können. "Nach unserer Auffassung besteht der Verdacht fort", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Freitag. Die Behörde werde ihre Ermittlungen fortsetzen und dabei auch Zeugen vernehmen.

"Für die Metro AG und die Ceconomy AG wurde gegenüber der Staatsanwaltschaft ausführlich begründet, warum die seinerzeitige Kapitalmarktkommunikation nach unserer Einschätzung jederzeit rechtskonform war", erklärte ein Metro-Sprecher. "Wir sind zuversichtlich, dass die noch ausstehenden Ermittlungsergebnisse die Staatsanwaltschaft überzeugen werden, wollen uns aber im laufenden Verfahren nicht zu weiteren Details äußern", betonte er.

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf geht dem Verdacht des Insiderhandels und der Marktmanipulation im Zusammenhang mit der Aufspaltung der alten Metro nach. Die Vorwürfe der Marktmanipulation richten sich gegen den alten fünfköpfigen Metro-Vorstand um Metro-Chef Olaf Koch. Metro hatte sich 2017 in einen Lebensmittelhändler und die Holding Ceconomy um den Elektronikhändler MediaMarktSaturn aufgeteilt. Im Jahr 2016 waren die Pläne bekannt geworden.

Im Visier der Ermittlungen steht auch Metro-Aufsichtsratschef Jürgen Steinemann. Es geht um Aktienkäufe, die Steinemann tätigte, kurz bevor der Konzern Ende März 2016 seine Aufteilungspläne publik machte. Die Aktie der damaligen Metro AG legte am Tag der Ankündigung in der Spitze um 15 Prozent zu. Steinemann hatte einer Pflichtmitteilung zufolge am 22. Februar 2016 für gut eine Million Euro 43.000 Aktien der damaligen Metro AG gekauft. Steinemann hatte auch den Vorwurf des Insiderhandels zurückgewiesen.

Beim Verdacht der Marktmanipulation geht es den Staatsanwälten um eine Pflichtmitteilung. Sie sehen Anhaltspunkte dafür, dass eine am 30. März 2016 veröffentlichte Ad-hoc-Mitteilung der Metro zur geplanten Aufteilung zu einem früheren Zeitpunkt hätte erfolgen müssen.