Der Metro-Nachfolger verbuchte nach ersten Berechnungen einen deutlichen Gewinnrückgang statt der ursprünglich erwarteten Zuwächse, wie der Konzern in der Nacht zum Dienstag mitteilte. An der Börse sorgte das für einen Kursrutsch: Die Aktie brach um rund 22 Prozent auf ein Rekordtief von 4,48 Euro ein.

"Was für ein Desaster", sagte ein Händler. Bereits im September hatte der Vorstand seine Ziele wegen der Sommerflaute zurückgenommen. "Und nun so eine massive Unterschreitung von schon deutlich geringeren Erwartungen."

HEISSER SOMMER SORGT FÜR SCHLEPPENDE GESCHÄFTE

Nach vorläufigen Berechnung ging der operative Gewinn (Ebit) bis Ende September auf etwa 400 Millionen Euro zurück und liegt damit um fast 100 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Mitte September hatte Ceconomy-Chef Pieter Haas noch eine Spanne von 460 bis 490 Millionen Euro Gewinn vorhergesagt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank auf 630 (Vorjahr: 714) Millionen Euro und damit ebenfalls stärker als erwartet. 680 bis 710 Millionen Euro waren zuletzt das Ziel. Vor allem das Deutschland-Geschäft rund um Media Markt und Saturn habe sich schwächer als erwartet entwickelt, hieß es zur Begründung. Der Umsatz sei währungsbereinigt um 0,2 Prozent gestiegen. Die endgültigen Zahlen sollen am 19. Dezember veröffentlicht werden. "Wir hatten im Juli und August enttäuschende Umsätze sowohl bei Media Markt als auch bei Saturn", sagte Ceconomy-Chef Haas im September. Zuvor hatte er bereits beklagt, bei der Hitze dächten die Verbraucher nicht ans Einkaufen. Ursprünglich sollten Ebit und Ebitda im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich steigen.

Europas größter Elektronikhändler Media-Saturn ist Teil von Ceconomy. Die Holding war aus der Aufspaltung des Handelskonzerns Metro hervorgegangen. Größter Anteilseigner ist Haniel, der sich nach dem Verkauf seiner Metro-Anteile auch von Ceconomy trennen könnte. Ceconomy sei für Haniel eine reine Finanz-Beteiligung, hatte der Haniel-Chef Stephan Gemkow gegenüber Reuters erklärt. "Wenn es einen Interessenten geben sollte, der einen Preis bietet, dem man nicht widerstehen kann, würde ich bei jeder unserer Beteiligungen aktiv werden."