In den kommenden Jahren strebt der Dax-Konzern in allen Unternehmensbereichen profitables Wachstum an. Auch das zuletzt schwächelnde Spezialchemiegeschäft liege bei der Transformation im Plan, teilte das Darmstädter Unternehmen am Mittwoch mit. Ab 2020 sei in der Sparte im Durchschnitt mit einem organischen Umsatzplus von zwei bis drei Prozent zu rechnen. Dabei soll Merck auch eine Erholung des Halbleitermarkts zugute kommen.

Positive Signale gab es zudem von der US-Arzneimittelbehörde FDA. Die Aufseher erteilten dem Wirkstoff Tepotinib zur Behandlung von Lungenkrebs den sogenannten Status "Breakthrough Therapy". Damit beschleunigen sich die Überprüfungen zur Zulassung. Das Medikament soll bei bestimmten aggressiven Lungen-Tumoren eingesetzt werden. Auch die auf diesen seltenen Krankheitstyp abzielenden Arzneien der Rivalen Novartis und Pfizer hatten bereits den Status einer bahnbrechenden Therapie erhalten. Merck betonte am Mittwoch, Tepotinib allein entwickeln zu wollen.

Bis 2022 wollen die Südhessen mit neuen Medikamenten zusätzliche Umsätze von rund zwei Milliarden Euro jährlich erzielen. Vor allem das Mittel Mavenclad zur oralen MS-Therapie sowie das Medikament Bavencio zur Behandlung bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom sollen dazu beitragen. In der Sparte Life Science peilt Merck mit einem Plus von fünf bis acht Prozent auch in den kommenden Jahren ein stärkeres Wachstum als der Markt an. Merck bekräftigte weiter, die 6,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme des US-Chip-Zulieferers Versum und den Kauf der US-Firma Intermolecular für 62 Millionen Dollar im zweiten Halbjahr abschließen zu wollen. Die Zukäufe sollen das Spezialchemiegeschäft stärken.