TEMPE/DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA könnte sich im Tauziehen um den US-Halbleiterzulieferer Versum Materials durchsetzen. Der Dax-Konzern habe eine verbesserte Offerte nachgelegt und biete nun 53 US-Dollar je Aktie, teilte Versum am Montag an seinem Stammsitz in Tempe in Arizona mit. Nach Konsultationen mit seinen Rechtsberatern habe die Versum-Führung entschieden, dass die Merck-Offerte dem Angebot des US-Spezialchemiekonzerns Entegris überlegen sei, verkündete der Konzern weiter.

Die Versum-Spitze wolle nun den mit Entegris ausgehandelten Fusionsvertrag kündigen und sich zu einer Übernahme durch Merck verpflichten, worüber der US-Konzern bereits informiert worden sei. Der Spezialchemiekonzern bekommt aber noch die Chance, seinerseits nachzubessern. Die Frist für mögliche Änderungen am bisherigen Angebot ende für Entegris am 11. April, hieß es von Versum. Sollte Versum die Vereinbarung mit Entegris beenden, würde den Angaben zufolge eine Gebühr von 140 Millionen Dollar fällig.

Versum hatte sich im Januar mit Entegris auf eine Übernahme in einem Aktiendeal geeinigt und zunächst das reine Barangebot von Merck abgelehnt. Der Dax-Konzern hatte sich daraufhin zu einem feindlichen Übernahmeversuch entschlossen und die Versum-Aktionäre zur Ablehnung der Entegris-Offerte aufgerufen. Zuletzt hatte das Versum-Management aber bereits eingelenkt. Merck hatte zunächst 48 Dollar je Aktie geboten/tav/jha/