Der Darmstädter Merck-Konzern kann bei der Untersuchung der Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich durch die EU-Kommission aufatmen.

Die bislang gegen Merck erhobenen Vorwürfe würden nicht weiter untersucht, teilte das Pharma- und Spezialchemieunternehmen am Mittwoch mit. Die Vorwürfe gegen Sigma-Aldrich seien dagegen weiterhin Gegenstand des laufenden Verfahrens. Merck zeigte sich zuversichtlich, "dass diese Thema zufriedenstellend gelöst werden kann". Wegen des noch laufenden Verfahrens wollte sich der Konzern nicht weiter äußern, auch nicht dazu, wann mit einem Abschluss gerechnet werde.

Hintergrund der Bedenken der EU-Kommission ist eine Verpackungstechnologie, die Sigma-Aldrich entwickelt hatte, bevor Merck das US-Unternehmen 2015 für 17 Milliarden Dollar übernahm. Mit der bislang größten Übernahme der Firmengeschichte stärkte Merck sein Geschäft als Zulieferer von Laboren und Pharmakonzernen. Sigma-Aldrich produziert und vertreibt über 200.000 Chemikalien und andere Produkte für die Pharmaforschung und -Analytik. Die EU-Wettbewerbshüter hatten Merck 2017 vorgeworfen, bei der Anmeldung des Zukaufs wichtige Informationen über dieses Innovationsprojekt von Sigma-Aldrich vorenthalten zu haben.