Für das Gesamtjahr erwartet der Pharma- und Spezialchemiekonzern nun aber eine etwas geringere Währungsbelastung als bislang und hob seine Umsatzprognose einen Tick an. 2018 bleibe dennoch ein "Übergangsjahr mit vielen Herausforderungen", erklärte Merck-Chef Stefan Oschmann am Donnerstag. Unter Berücksichtigung des geplanten Verkaufs seines Geschäfts mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten an Procter & Gamble erwartet der Konzern einen Umsatz von 14,1 bis 14,6 (Vorjahr: 14,5) Milliarden Euro statt wie zuvor von 14,0 bis 14,5 Milliarden. Das bereinigte Ergebnis dürfte weiterhin auf 3,75 bis 4,0 (4,25) Milliarden sinken.

Merck war zuletzt arg von Währungseffekten gebeutelt worden. Im Vergleich zum ersten Quartal hätten sich die Belastungen aus dem starken Euro und verschiedenen Währungen aus Schwellenländern aber abgeschwächt, erklärte das Unternehmen. Gleichwohl fiel der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) im zweiten Quartal um fast 14 Prozent auf 920 Millionen Euro, woran Währungseffekte den größten Anteil hatten. Belastend wirkten sich auch höhere Forschungs- und Entwicklungskosten aus, zudem waren im Vorjahresquartal positive Einmaleffekte angefallen. Der Umsatz lag mit 3,7 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.

Vor allem in der Healthcare-Sparte sowie im Life-Science-Bereich, der Produkte für die Pharmaforschung anbietet, konnte Merck zulegen, das Wachstum wurde aber von Währungseffekten gebremst. Im Spezialchemiebereich, zu dem das Geschäft mit Flüssigkristallen für Flachbildschirme gehört, muss Merck aber weiterhin kräftig Federn lassen. Dort setzt den Hessen schon seit geraumer Zeit die Konkurrenz durch chinesische Anbieter zu. Merck hatte deshalb vor kurzem eine neue Strategie für den Spezialchemiebereich vorgestellt und setzt künftig vor allem auf Materialien für moderne Halbleiter.