Castel san Pietro(awp) - Der Börsenneuling Medacta hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres den Umsatz gesteigert. Das Ergebnis fiel aufgrund von Kosten in Zusammenhang mit dem Börsengang jedoch tiefer aus. Mit Blick aufs Gesamtjahr bestätigt das Unternehmen seine Prognose.

Konkret wuchs der Umsatz um 13,7 Prozent auf 151,6 Millionen Euro. Er stieg in allen Regionen und über alle Geschäftsfelder hinweg, wie das Tessiner Unternehmen am Dienstag mitteilte. Erneut sei das Wachstum auch signifikant über dem Marktschnitt ausgefallen.

Der um Sonderkosten bereinigte Gewinn auf operativer Ebene (EBITDA) legte um 8,8 Prozent auf 47,0 Millionen zu. Herausgerechnet aus diesem Wert wurden beispielsweise Aufwendungen, die aufgrund des Börsengangs am 4. April entstanden waren. Die bereinigte EBITDA-Marge kam somit bei 31,0 Prozent zu liegen nach 32,4 Prozent in der Vorjahresperiode.

Unter dem Strich verbuchten die Tessiner einen aufgrund der Sonderkosten um gut 50 Prozent tieferen Reingewinn von 11,3 Millionen Euro. Dabei drückten nebst dem IPO auch Wechselkursverluste auf das Resultat. Die Steuerquote für das erste Halbjahr fiel dafür niedriger aus als im ersten Semester 2018. Sie verschob sich von 20 Prozent auf rund 16 Prozent.

"Wirbelsäule erfüllt Erwartungen nicht vollständig"

"Die neuen Schulter-Produkte wurden weltweit erfolgreich lanciert. Derweil hat das Wachstum im Bereich Wirbelsäule - insbesondere in den USA - unsere Erwartungen leider nicht vollständig erfüllt", lautete der Kommentar zu den Resultaten von Firmenchef Francesco Siccardi. Erst im Juni hatte Medacta in Japan die Zulassung für seine Schulterprothese MyShoulder Placement Guide erhalten.

Mit Blick nach vorne bestätigt das Management seine bisherigen Ziele für das Gesamtjahr. Demnach soll der Umsatz im mittleren Zehnerbereich in Prozent zunehmen (13-17%). Die adjustierte operative Marge (EBITDA) soll bei circa 32 Prozent zu liegen kommen - und somit auf dem Wert von 2018.

Der Börsengang der Tessiner im April war der erste IPO hierzulande im Jahr 2019, wobei nur bestehende Aktien an die Börse gebracht wurden. Die Familie um den Unternehmensgründer Alberto Siccardi ist nach wie vor Mehrheitsaktionärin.

kw/uh