BERLIN (dpa-AFX) - Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) lehnt ein Verbot des Versandhandels für verschreibungspflichtige Arzneimittel strikt ab. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Johann-Magnus von Stackelberg, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Gerade für Menschen auf dem Land mit langen Wegen zu niedergelassenen Apotheken kann der Versandhandel die Versorgung verbessern."

Dem Vernehmen nach will sich der Koalitionsausschuss an diesem Mittwoch mit dem umstrittenen Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) befassen. Vor allem in der SPD gibt es Widerstand gegen ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten.

Im Sinne von Patienten und Beitragszahler sollten für eine moderne und günstige Arzneimittelversorgung alle sicheren Vertriebswege genutzt werden - ob Versandhandel, Pick-up-Stellen oder die traditionelle Apotheke an der Ecke, argumentierte Stackelberg. Und an die Adresse Gröhes sagte er: "Den Online-Versandhandel für verschreibungspflichtige Arzneimittel verbieten zu wollen, ist weder zeitgemäß noch sinnvoll. Hier geht es wohl mehr um Lobbyinteressen der niedergelassenen Apotheker als um die Patienten."/rm/DP/zb

Unternehmen im Artikel: McKesson Corporation, Alliance Pharma plc