Zürich (awp) - Nachdem der Uhrenkonzern Swatch und Hersteller wie Corum und Raymond Weil sich von der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld zurückziehen, hat Breitling die Teilnahme zumindest für das kommende Jahr bestätigt. Unklar sei jedoch, ob Breitling auch an der übernächsten Ausgabe im Jahr 2020 der Baselworld teilnehmen werde, erklärte Firmenchef Georges Kern im Interview mit der Westschweizer Tageszeitung "Le Temps" (Ausgabe vom 15.10.).

"Das strategische Problem bleibt die Positionierung von Messen im Allgemeinen", sagte Kern. "Ich befürchte, dass das Konzept der Messen, wie sie heute existieren, veraltet ist." In Zeiten der Digitalisierung würden sich neue, direkte Kommunikationskanäle eröffnen, um mit Kunden in Kontakt zu treten und die Kundenbeziehungen zu pflegen. Vor diesem Hintergrund sei es für Messen schwierig geworden, die Bedürfnisse der Aussteller an eine moderne Markenkommunikation zu erfüllen.

Anpassungen erwartet

Die zur MCH Group gehörende Baselworld will sich modernisieren und im Jahr 2020 ein neues Konzept lancieren. So soll beispielsweise der von den Swatch-Marken frei gewordene Platz in zentraler Lage für die Ausweitung des Cateringangebots genutzt werden. Darüber hinaus sollen die Schmuckhersteller eine Showbühne erhalten und auch der Bereich für Journalisten vergrössert werden.

Sollte sich die Baselworld hin zu einer modernen Kommunikationsplattform entwickeln, die darüber hinaus die Aussteller weniger kostet, dann könne die Messe für Breitling durchaus interessant bleiben, hielt Kern fest. Bereits der Auftritt 2019 komme für das Unternehmen um rund 2 Millionen Franken günstiger zu stehen, dank dem man den Stand habe stehen lassen dürfen. Mit den Uhrenherstellern Hublot, Zenith und Tag Heuer hatten bereits die wichtigen Marken des französischen Luxuskonzerns LVMH die Teilnahme an der Baselworld 2019 bestätigt.

Geschäft in Asien wächst

Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung von Breitling zeigte sich Georges Kern im Interview zufrieden. Die Marke profitiere derzeit von einer guten Nachfrage. Breitling befinde sich in einer Transformation, wobei vor allem Asien eine immer wichtigere Rolle spiele. Man habe dort mehrere Verkaufsstellen eröffnet und verzeichne "grosses Wachstum".

Breitling mit Sitz in Grenchen zählt rund 800 Beschäftigte, darunter sind etwa 400 in der Schweiz angestellt. Gemäss den Schätzungen von "Le Temps" betrug der Umsatz der Gruppe im Jahr 2017 ungefähr 450 Millionen Franken. Detaillierte Geschäftszahlen veröffentlicht das Unternehmen nicht.

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